LARS STREMPEL

Nela forscht – Neue Kinderbücher aus Dettenhausen / Tübingen

Existenzgründung zwei Jahre nach start2grow

Nela forschtDank start2grow gibt es in Dortmund einen überregionalen Gründungswettbewerb, bei dem ich als  Coach und Mentor immer wieder auf interessante Gründer und Gründerinnen und Gründungsideen treffe. Mit der Gründung geht nicht immer der Kontakt verloren. Als Coach und Unternehmensberater bei start2grow in Dortmund bewegt mich natürlich, wie der Existenzgründer, wie die Existenzgründerin die Zukunft danach stemmt.

Frau Debbie Schwefer ist eigentlich Betriebswirtin und lebt in Dettenhausen (Tübingen). Dank der eigenen Kinder entdeckte die 41-jährige im Jahr 2010 die Freude an der Wissensvermittlung für ganz Kleine. Die Idee, im Eigenverlag mit „Nela forscht“ kleine Forscher/innen anzusprechen, war geboren. Debbie Schwefer fand den überregionalen Gründungswettbewerb von start2grow in Dortmund und nahm daran im Jahr 2009/2010 teil. Im Anschluss gründete sie ihren eigenen Verlag. Die Bücher kann man über das Internet bestellen. Sie kosten 12,90 €.

Mit Frau Schwefer habe ich noch heute Kontakt. Vor Kurzem konnte ich das folgende Gespräch mit der Unternehmerin führen.

Nela forscht

Interview mit der Existenzgründerin, Autorin und Unternehmerin zu Nela forscht Frau Debbie Schwefer aus Dettenhausen

Frage 1: Frau Debbie Schwefer, Sie steckten damals vor der Gründung viel Arbeit in den Businessplan und fuhren regelmäßig nach Dortmund. Welchen Nutzen konnten Sie aus start2grow ziehen?

Papa trinkst Du heute eine Tasse Luft?
Papa trinkst Du heute eine Tasse Luft?

D. Schwefer: Durch Start2grow ist mir erst klar geworden, welche Bedeutung die sorgfältige Erstellung des Businessplans hat. Start2grow hat mich in ein „Korsett“ gezwungen, welches ich erst nicht wollte, welches mir aber geholfen hat, meine Gedanken zu ordnen und die wesentlichen Merkmale meines Angebots herauszuarbeiten.

Noch heute habe ich übrigens Kontakte zu anderen Gründern, die ich bei start2grow kennengelernt habe. Sie arbeiten zwar durchweg in einer anderen Branche, aber ihre Erfahrungen helfen mir immer wieder  und wenn sie manchmal nur Mut machen.

Frage 2: Was hat sich von Ihrem Businessplan bewahrheitet und was hat sich später anders herausgestellt?

D. Schwefer: Das Herzstück eines Businessplans ist das Zahlenwerk. Das Problem dabei ist, dass man sich die Zahlen schnell schön rechnen kann. Das war auch bei mir der Fall:  Ich bin hier von viel zu hohen Abverkaufszahlen – insbesondere für die ersten Monate – ausgegangen. Das Zahlenwerk musste ich deshalb nachträglich nochmal anpassen. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit, einige Kostenpunkte z. B. „externe Lagerkapazitäten aufbauen“ zurückzustellen. Liquiditätsengpässe sind so nicht entstanden.

Interessant ist auch, dass ich der zahlenmäßig großen Zielgruppe „Eltern“ in meinen Planungen deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte als der Zielgruppe „Kindergärten“. Heute ist es so, dass überdurchschnittlich viele Kindergärten meine Bücher erwerben.

Frage 3: Zu „Nela forscht“ gibt es jetzt drei Bücher und eine kostenlose Ausmalecke. Was ist das Besondere an Ihren Büchern? Wie kommen die Bücher bei den Kunden am Markt an?

Wie kommt das Wasser in die Wolke?
Wie kommt das Wasser in die Wolke?

D. Schwefer: Meine Bücher erzählen fesselnde Geschichten, die drängende naturwissenschaftliche Fragen von Kindern aufgreifen (z. B. „Wie kommt das Wasser in die Wolke?„). Mir ist ganz wichtig, dass sich die Kinder in den Geschichten wiederfinden. Kleine eingebaute Experimente wecken darüber hinaus den Forschergeist. Das Konzept ist zurzeit einzigartig.

Von Kindern bekomme ich fast durchweg positive Rückmeldungen. Die Kinder kaufen die Bücher aber leider nicht. Aus Sicht der Käufer weiß ich, dass die Bücher insbesondere in Kindergärten gern gelesen werden. Eltern nehmen das Thema „Forschen & Experimente“ und mithin meine Bücher bisher weniger an als ich dachte. Es kann natürlich auch daran liegen, dass ich Eltern schlechter erreiche als Kindergärten.

Für das Konzept habe ich kürzlich eine Förderung von „Ein Netz für Kinder“ erhalten. Die Ideen rund um Nela forscht werden in eine Kinderwebsite eingebaut. Voraussichtlich im Frühling 2012 wird die Website „Nelas Welt“ online gehen. Insofern sehe ich mich auf einem guten Weg.

Frage 4: Mich begeistern Ihre Bücher immer wieder. Das Schwierigste aber ist, die Bücher an den Mann zu bringen. Wie gelang es Ihnen, im Markt bekannt zu werden? Welches waren und sind für Sie die wichtigsten und erfolgreichsten Marketingmaßnahmen?

D. Schwefer: Die Bücher an den Mann  zu bringen ist und bleibt schwer. Wenn ich mich zeitlich mehr einbringen könnte, müsste ich bei Lesungen in Kindergärten, Stadtfesten etc. präsenter sein. Wenn derartige Aktionen auch noch öffentlichkeitswirksam aufbereitet werden, dann kann man viel erreichen. Im Raum Tübingen, wo ich lebe, sind meine Bücher so sehr gut bekannt geworden.

Warum fallen Kaenguruhs nicht von der Erde?
Warum fallen Känguruhs nicht von der Erde?

Über Tübingen hinaus habe ich meine Bücher inkl. Pressemitteilung an Familienmagazine gesandt. Das hat so gut wie keine Artikel gebracht. Deshalb habe ich mich auf Online-Aktivitäten fokussiert. Folgende Aktivitäten halte ich für wichtig:

Frage 5: Ich bewundere Ihr enormes Engagement. Sie haben ja als Mutter noch viele weitere Pflichten. Ihre Website ist wirklich gelungen. Neben dem Ausmalbildern gibt es Musik und Notenblätter. Besonders beeindruckt bin ich von Ihrem Blog. Sie bringen im Monat meist über zehn interessante Beiträge. Wie lohnt sich das für Sie?

D. Schwefer: Die Blogpflege ist sehr zeitaufwändig, aber er lohnt sich aus verschiedenen Gründen:

  1. Es gibt mittlerweile eine regelmäßige Leserschaft, die an neuen Artikeln sehr interessiert ist und diese auch weiterleiten.
  2. Neue Artikel erhalten immer wieder neue Keywords, nach denen gesucht wird. Dabei wähle ich gerne außergewöhnliche Keywords, die in Suchanfragen weniger aber doch immer wieder auftauchen. Hier gelingt es mir immer wieder, bei Google auf Seite 1 oder sogar Platz 1 zu erscheinen, z. B. „Wasserkreislauf im Kindergarten„.
  3. Viele Artikel geben mir die Möglichkeit, einzelne Artikel miteinander zu verlinken, Mein Eindruck ist, dass diese Maßnahme hilft, im Google Ranking mit Artikeln nach oben zu rutschen.
  4. Auf neue Artikel weise ich immer in Facebook und Twitter hin. So bleibe ich dort interessant und es gibt die Möglichkeit, eine große Zielgruppe zu erreichen.

Frage 6: Was würden Sie einem Existenzgründer oder einer Existenzgründerin raten, der/die einen ähnlichen Weg wie Sie vor sich hat?

D. Schwefer: Ein guter Businessplan, Geduld und der unbedingte Glauben an sich selber sind sehr erfolgversprechend.  Dabei darf man sich trotz der großen Bedeutung einer guten Planung nicht „zu Tode“ planen, um den Startschuss nicht zu überhören.

Vielen Dank Frau Schwefer. Ihnen und Nela forscht ganz viel Erfolg.

debbie-schwefer-autorNela forscht
Debbie Schwefer
In der Reute 24/2
72135 Dettenhausen
Telefon: +49 (0)7157/732435
Fax: +49 (0)7157/705925
E-Mail: debbie.schwefer@nela-forscht.de
http://www.nela-forscht.de/

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