Arbeiten Sie derzeit mit einem Unternehmensberater zusammen oder planen Sie, demnächst eine Unternehmensberatung einzuschalten? Wenn ja, dann stehen Sie vermutlich vor wichtigen Entscheidungen als Unternehmer oder haben ein ganz konkretes Problem, das Sie nicht alleine lösen können. Damit bei der Zusammenarbeit mit Ihrem Unternehmensberater etwas Brauchbares herauskommt, ist es äußerst wichtig, dass Sie sich regelmäßig mit ihm austauschen, konkret Ihre Probleme benennen und ihn auch zwischen den Treffen stets auf dem Laufenden halten. Kurzum: Eine gute Kommunikation ist das A und O bei Ihrer Zusammenarbeit mit einem Unternehmensberater.
Nachfolgend finden Sie fünf Tipps, wie Sie die Ergebnisse der Unternehmensberatung durch eine kontinuierliche und effiziente Kommunikation mit Ihrem Unternehmensberater wesentlich beeinflussen können.
Tipp 1:
Formulieren Sie die Aufgaben für den Unternehmensberater ganz konkret.
Um ehrlich zu sein: Bisher ist noch kein Kunde mit einer klaren Aufgabenstellung an mich als Unternehmensberater herangetreten. Die Unternehmensberatung beginnt meist mit einem „Kennenlerngespräch“. In der Regel trägt der Kunde seine Anforderungen und Erwartungen an die Unternehmensberatung mündlich vor, mal einigermaßen klar formuliert, meist jedoch eher schwammig und unklar. Ich erfahre zwar immer die Probleme des Kunden, selten aber seine konkreten Anforderungen. So habe ich schon manches Mal zunächst im Nebel gestochert, bevor Licht in die Sache kam.
Daher meine Empfehlung (und Bitte): Schreiben Sie vor dem ersten Kontakt Ihre Anforderungen an die Unternehmensberatung und an den Unternehmensberater auf. Führen Sie sich dazu Ihre Situation oder Ihr dringlichstes Problem konkret vor Augen und fragen Sie sich dann: Was will ich mit der Unternehmensberatung genau erreichen? Zu welchem Ziel soll mich der Unternehmensberater begleiten? Sie werden sehen: Auch wenn es am Anfang schwierig ist, allmählich entsteht ein klarer Ansatz und Sie selbst werden sich Ihres Anspruchs sicherer. Ihre Aufzeichnungen müssen nicht perfekt sein. Auch Stichwörter reichen aus. Beim Gespräch mit Ihrem Unternehmensberater kommt dann schneller Licht ins Dunkel und Sie beide wissen bald, welche Anforderungen auf den Unternehmensberater zukommen.
Tipp 2:
Schließen Sie jedes Treffen mit dem Unternehmensberater gut ab
Zum Ende eines Treffens im Rahmen der Unternehmensberatung stellen sich immer ein paar Fragen: Wie geht es weiter? Wann findet das nächste Treffen statt? Welche Themen stehen dann an? Welche To Dos sind bis dahin zu erledigen? Am besten, Sie fassen am Ende eines Treffens alle besprochenen Punkte nochmals zusammen und leiten dies allen Beteiligten zu. Stichpunkte reichen. Konkretisieren Sie alle Aufgaben mit den dazugehörigen Zuständigkeiten. Formulieren Sie konkrete Ziele, die bis zum nächsten Treffen erreicht sein sollen und legen Sie, wenn möglich, jetzt schon fest, welche Punkte Sie beim Folgetreffen mit Ihrem Unternehmensberater besprechen wollen. Und schließlich: Einigen Sie sich schon jetzt auf den nächsten Termin (und halten Sie ihn möglichst auch ein).
Tipp3:
Bleiben Sie mit Ihrem Unternehmensberater in Kontakt
Bis zum nächsten Treffen kann sich bei Ihnen so manches verändert haben. Möglicherweise stehen ganz neue Themen an. Denn wenn Ihr Geschäft erst einmal (wieder) in Gang kommt, ergeben sich manchmal Fragestellungen, die Sie vielleicht noch gar nicht bedacht haben. Halten Sie daher auch zwischen den Treffen Kontakt mit Ihrem Unternehmensberater. Schicken Sie ihm regelmäßig neue Zahlen, damit er immer auf dem neuesten Stand ist, was Ihr Geschäft betrifft. Schreiben Sie ruhig einmal einen Zwischenbericht. Keine Zeit? Die sollten Sie sich aber nehmen, denn nicht nur der Unternehmensberater, sondern auch Sie als Unternehmer haben so immer einen aktuellen „Stand der Dinge“, der Ihnen sicher so manches Mal dabei hilft, eine schnelle Entscheidung zu treffen.
Hier ein Negativbeispiel aus dem Gründercoaching, wie es nicht laufen sollte:
Ein Kunde hatte ein anspruchsvolles Dienstleistungsunternehmen gegründet und kam nicht so recht voran. Wir hatten gute Konzepte und Maßnahmen erarbeitet. Dann stockte die Unternehmensberatung über einen längeren Zeitraum. Treffen wurden abgesagt und verschoben. Nach drei Monaten ging es endlich weiter mit der Unternehmensberatung. Das führte zu einem klärenden Gespräch. Von da an gab es wieder gute Fortschritte. Aber zwischendurch hatten wir uns regelrecht verloren. Ich kannte keine Zahlen, keine Projekte, keine Aufträge und wusste nicht, wo er mit seinem Unternehmen stand. Ein zeitaufwändiger Neustart in der Unternehmensberatung war nötig, den wir uns bei guter Kommunikation hätten sparen können.
Zugegeben – das war ein Extremfall. Aber er zeigt, wie wichtig es ist, dass Sie Ihren Unternehmensberater „mitnehmen“. Informieren Sie ihn in regelmäßigen Telefongesprächen über das Geschehen in Ihrer Firma. Schicken Sie ihm per Mail Informationen zu Ihren Kunden, zu den Geschäftszahlen, zu Angeboten, zu Aufträgen und zu Ihren Mitarbeitern. Bei Ihnen spielt die Musik! Lassen Sie Ihren Unternehmensberater hin und wieder zuhören.
Tipp 4:
Bereiten Sie sich auf jedes Treffen mit Ihrem Unternehmensberater vor
Für das nächste Treffen sollten Sie alle wichtigen Zahlen und Daten noch einmal übersichtlich zusammentragen. Halten Sie fest, welche Maßnahmen Sie bereits getroffen haben und veranschaulichen Sie die Erfolge Ihrer Bemühungen. Stellen Sie alle wichtigen Zahlen tagesaktuell zusammen und formulieren Sie neue Ziele, Anforderungen und Problemstellungen. Je besser Sie ein Treffen vorbereiten, desto effizienter können Sie die wertvolle Beratungszeit nutzen.
Tipp 5:
Fordern sie Ihren Unternehmensberater
Ich meine es ernst: Machen Sie es Ihrem Unternehmensberater nicht zu leicht. Fordern sie ihn! Bringen Sie an seine Leistungsgrenze! Er ist dafür da, sich für Sie und Ihr Anliegen zu engagieren. Nutzen Sie seine Fähigkeiten und seine Erfahrungen. Verwenden Sie sein umfangreiches Wissen für Ihre Zwecke. Fragen Sie ihn, bis er nicht mehr weiter weiß, außer Ihnen zu sagen, wer noch mehr weiß als er selbst.
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