Der Finanzplan und die Finanzplanung für Unternehmen ist ein aufwändiges Zahlenwerk, das es mit fiktiven Einnahmen und Ausgaben zu füllen gilt. Der Unternehmer investiert viel Zeit in die Erstellung und soll den Blick in eine Zukunft wagen, die er selbst noch nicht kennt. So sind Finanzpläne reine Spekulation. Warum sollten Existenzgründer und kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) diese Arbeit dennoch auf sich nehmen?
Inhalte zum Finanzplan
Ein fundierter Finanzplan umfasst mehrere Bereiche: Zunächst wird der erwartete Absatz des Produktes oder der Dienstleistung erfasst. Im nächsten Schritt muss der Unternehmer kalkulieren, ob und wie viel Personal er benötigt, um die angestrebten Zahlen zu erreichen. Hier sind Personalkosten zu ermitteln. Leider erwirtschaftet ein Unternehmen nicht nur Gewinne, es erleidet auch Verluste. Diese werden im Rentabilitätsplan erfasst. Meist kommt es bei der Gründung zu umfangreichen Anschaffungen. Diese Zahlen fließen in den Investitionsplan ein, gemeinsam mit der steuermindernden Absetzung für Abnutzung (AfA). Um Ihren Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachzukommen, ist es ratsam, einen Liquiditätsplan zu erstellen. Sollten Kunden erst verspätet zahlen, können Sie so bereits im Vorfeld Maßnahmen ergreifen, die ein Liquiditätsproblem zu verhindern helfen. Müssen Kredite aufgenommen werden, ist zuletzt noch ein Zins- und Tilgungsplan vonnöten.
Warum eine Finanzplan?
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Erstellung des Finanzplans ist es, dass der Unternehmer sich eingehend mit seiner Firma beschäftigt. Besonders in der Gründungsphase begegnet er bei der Planung Kosten und Einnahmemöglichkeiten, die er vorab nicht bedacht hat. Erst im Geschäftsverlauf von solchen Kosten überrascht zu werden, hat schon für viele Start-ups das vorschnelle Aus bedeutet.
Noch bedeutender ist der Finanzplan hingegen gegenüber Banken und bei der Beantragung von Fördermitteln. In aller Regel wird die Vorlage eines Planes erwartet und ist Bedingung bei der Gewährung von Krediten oder Fördergeldern. Gelder, auf die KMU nicht verzichten sollten. Zuletzt behält der Unternehmer durch den Plan den Überblick über seine Verbindlichkeiten und kann geschäftliche Risiken steuern oder gar vermeiden.
Hilfsmittel zum Finanzplan bei dessen Erstellung
Natürlich spricht wenig dagegen, zur Erstellung der Finanzplanung eine Tabellenkalkulation zu verwenden. In diesem Fall sollte der Unternehmer in der Materie jedoch schon recht bewandert sein. Hilfreich sind vorgefertigte Pläne, die es nur noch mit eigenen Zahlen zu füllen gilt. Noch besser ist es, wenn sich Änderungen von einem Einzelplan in einen anderen Finanzplan als Aktualisierung niederschlagen. Erst so sind Sie vor Fehlern bei der Planerstellung gefeit, die eine Bank sofort ausmachen wird. In diesem Fall ist das Vertrauen leider oft verspielt. Lassen Sie es nicht so weit kommen und erstellen Sie für Ihr Unternehmen regelmäßig fundierte Finanzpläne, die halten, was sie versprechen.
(Foto: © Alterfalter – Fotolia)
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