LARS STREMPEL

Sind Familienunternehmen beratungsresistent?

Unternehmensberatung Runder Tisch

Ergebnisse einer Befragung zur Unternehmensberatung, die das Institut für Mittelstandsforschung Bonn erstellt hat, zeigen, dass der Anteil an familiengeführten Unternehmen, die in der Vergangenheit mit einem Unternehmensberater zusammengearbeitet haben, nicht signifikant von dem managementgeführter Unternehmen abweicht. Auch zu den Themenfelder, in denen Unternehmensberater zum Einsatz kommen, unterscheiden sich Familienunternehmen nicht von ihren managementgeführten Pendants. 

Nachfolgend einige Auszüge aus dieser Studie:

  • Familienunternehmen beauftragen mit 45 % häufiger Beratungsleistungen als andere Unternehmen (40 %).
  • Mehr als 70 % der beratenen Unternehmen geben als Grund für den Einsatz von Unternehmensberatern eine schnellere Projektrealisierung an. An zweiter und dritter Stelle der Gründe, warum bei der unternehmerischen Entscheidungsfindung Unternehmensberater hinzugezogen werden, stehen Kapazitätsengpässe bei den eigenen Mitarbeitern und die erwartende neutrale Beurteilung der externer Beratungsunternehmen.
  • Weitere Gründe für die Inanspruchnahme einer Unternehmensberatung sind Anregungen durch Dritte, enge Beziehungen zu Beratern sowie Sonstige.
  • Kostensenkung und Restrukturierung, Personalentwicklung und Training sowie die Einführung von Produktions- und IT-Systemen im stehen im Vordergrund. Es folgen Umsatzsteigerungen, Nachfolgeregelungen, Erschließung neuer Märkte und Sonstige.
  • Schwierig ist die Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen beratenem und beratendem Unternehmen ausgestaltet ist. Schon die Anbahnung von Kontakten zwischen beratenen und beratenden Unternehmen stellt ein gravierendes Problem dar. Denn die Beurteilung der fachlichen Kompetenz und der Seriosität von Unternehmensberatungen ist äußerst schwierig.
  • Kriterien für die Eigenschaften des Beraters werden wie folgt genannt (in absteigender Folge):
    • Einfühlungsvermögen
    • Praxiserfahrung
    • Kommunikationsfähigkeit
    • Beratungserfahrung
    • Methodenkompetenz
    • Vertrauenswürdigkeit
    • Fachwissen
  • Schwierig ist die Einschätzung des Beratungserfolges. Meist steht die ökonomische Entwicklung im Vordergrund: Gewinn, Marktanteil oder Verschuldungsgrad. Die untersuchten Unternehmen schätzen die Beratungsergebnisse hinsichtlich der Umsetzbarkeit eher positiv ein.

(Quelle IfM Bonn; Download der Studie: http://www.ifm-bonn.org/assets/documents/Working-Paper-07-10.pdf)

(Foto: © James Thew Fotolia)

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