Über die Bedeutung der Konsequenz in der Unternehmensführung habe ich verschiedene Artikel geschrieben. Meine Botschaft: Konsequenz führt zum Erfolg. Am Beispiel Jesus Christus lässt sich darlegen, mit welcher Wucht konsequentes Handeln zum Erfolg beiträgt. Jesus hat eine Vision und einen klar definierten Plan. Um sein Werk zu gründen, hat Jesus Mitarbeiter gewonnen, leitende Angestellte bestimmt und befähigt seine Nachfolge anzutreten. Bedeutend wurde Jesus jedoch, weil er seiner Vision mit letzter Konsequenz bis zum Tod treu blieb
Jesus ist konsequent sich und seiner Idee gegenüber
Unternehmer sind erstens Visionäre und Zielsetzer. Betrachtet man Jesus als Entrepreneur, dann sticht die Konsequenz heraus, mit der er von seiner Idee überzeugt ist. Jesus ist begeistert von seiner Idee und das ermöglicht ihm, andere zu begeistern. Er verkündet seine frohe Botschaft, dass Gott für alle Menschen da ist. Und er hat eine Vision: Gottes Liebe verwirklicht sich in Nächstenliebe der Menschen füreinander.
Jesus hat das nicht nur gepredigt. Er hat in seinem Leben die Konsequenzen daraus gezogen. Er ist den Menschen mit einer unglaublichen Achtung begegnet, gerade denen, die sonst in der Gesellschaft nicht zählten: den kleinen Leuten, den Unansehnlichen, den Kranken und Behinderten, denen, die gescheitert waren und abgeschrieben. Das ist ein in den Evangelien und auch in der Apostelgeschichte durchgehender Grundzug der Lebenspraxis Jesu.
Seine Botschaft von der Liebe Gottes zu allen Menschen und ihrer Verwirklichung in der bedingungslosen Nächstenliebe ist keineswegs bequem. Seine Worte, die heute in der Bergpredigt zusammengestellt sind – Feindesliebe und Verzicht auf Wiedervergeltung – sind bis heute eine Herausforderung geblieben und zugleich faszinierend, weil sie mit einer ungeheuerlichen Konsequenz vorgetragen und vorgelebt wurden.
Jesus ist konsequent seinen Jüngern gegenüber
Unternehmer sind zweitens Ratgeber und geben entsprechende Ordnungen vor. Wer Leitung ausübt, ist nicht nur für die eigene Lebensgestaltung verantwortlich, sondern muss Leitlinien entwickeln für die ihm anvertrauten Mitarbeiter. Zentrale Aufgabe eines Unternehmer ist es, Mitarbeiter zu ermutigen, ihre Begabungen zu entdecken und diese gezielt einzusetzen. Das macht den Mitarbeiter zufrieden und bringt das Unternehmen voran.
Jesus sucht Jünger und Jüngerinnen, die zu ihm und seiner Idee sich absolut loyal verhalten. Wer bei ihm mitwirken will muss alles aufgeben und hinter sich lassen, was ihm sonst lieb und wert ist. Jesus scheut keine Konflikte und benennt Fehler und er verzeiht. Sein Erfolgsrezept: Ehrlichkeit und Offenheit auf der einen Seite und Verantwortungsübertragung und Vertrauensvorschuss auf der anderen Seite.
Zum Beispiel hält Jesus an Petrus als einen seiner Nachfolger fest trotz mancher Fehler und der Versuchung, die Petrus am Vorabend seines Todes vorschlägt, sich seinen Häschern durch Flucht zu entziehen. Jesus wendet sich den Menschen zu und sieht in jedem Menschen die Möglichkeit zur Vollkommenheit. Ein Neuanfang ist bei Jesus immer möglich. Jeder neue Mitarbeiter darf zu Jesus kommen, so wie er ist, wird er akzeptiert und geliebt.
Jesus ist der geniale Unternehmer, denn er stellt die Jünger mit sich gleich. Er lässt seine “Mitarbeiter“ an seinem Mahl teilhaben und schenkt ihnen die Teilhabe an seinem Unternehmen. Der Chef eines Unternehmens ist zugleich Diener seiner Mitarbeiter und muss für sie ansprechbar sein. Das hat Jesus wie kein anderer vorgelebt. Als Beispiel kann die Episode aus dem Johannes-Evangelium dienen, in der Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht und sie anschließend beauftragt, ebenfalls ihren Mitmenschen zu dienen.
Jesus ist konsequent bis zum Tod
Wie Johannes Værge in einer Predigt zu recht festhält: Jesus ist nicht gezwungen, den Weg zu gehen, der dann tatsächlich sein Weg war. Er hätte es vorziehen können, vorsichtiger zu sein, die Pharisäer, die Schriftgelehrten und die führenden Leute am Tempel in Jerusalem nicht in dem Maße herauszufordern. Er hätte mit seiner Botschaft zurückhaltender sein können, seinen Wandel diskreter und angepasster gestalten können. Und er hätte sich an jenem Osterfest von Jerusalem fernhalten können, als die führenden Kreise ihre gesteigerte Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet hatten. Er hätte es vermeiden können, sich selbst so aufs Spiel zu setzen.
Aber was hätte er den Menschen geben können, wenn er sich auf diese Art und Weise verhalten hätte, wenn er sich auch nur ein bisschen gebeugt hätte? Was wäre sein Erbe gewesen, wenn er sich auch nur ein wenig zurückgehalten hätte? Was hätte die Nachwelt überhaupt von Jesus von Nazareth im Gedächtnis behalten, wenn er auf die Konsequenz seines Lebens verzichtet hätte? Nichts, nehme ich an. Die Erinnerung an diesen Menschen irgendwo am Rande des Römischen Reiches wäre binnen Kurzem verschwunden.
Jesus ist konsequent in der Umsetzung seiner Idee bis in den Tod hinein. Soweit sollten Sie auch als Unternehmerin und Unternehmer gehen. Das ist hart, ich weiß, aber ein enormer Erfolgsfaktor für ein Unternehmen. Nur weil Jesus sich selbst aufs Spiel gesetzt hat, den Weg ganz gegangen ist, seine Botschaft dem Prüfstein des Schlimmsten, das es gibt, ausgesetzt hat, nur darum ist seine Bedeutung so groß. Nur weil er nicht nachgab, sich nicht selbst schützte, wurde es Ernst – brachte es entscheidende Frucht und war epochemachend.
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Wie Sie mit Konsequenz Ihren Alltag in den Griff bekommen
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Dieser Beitrag entstand unter Mitwirkung von:
Markus Haake, ABECE-KOMMUNIKATION // Neusser Straße 231 // 50733 Köln // Telefonnummer: +49 221 8201544 // Mobilfunknummer: +49 157 34281024 // E-Mail: kontakt@abece.biz // Internet: www.abece.biz
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Lieber Herr Schuster,
ich verstehe Ihre Enttäuschung nicht. Ich meine, Sie haben ganz tolle Kommentare zu diesem Artikel erhalten. Kommentare, die Niveau haben und den Kern des Artikels erfassen.
Meines Erachtens geht es im dem Artikel nicht um Religion und Glaubensfragen. Insofern verfehlt die Diagnose, die jüngere Generation betrachte Religion eher als Privatsache, den Kern des Artikels. Der Artikel ist kein Glaubensbekenntnis und fordert auch nicht dazu auf. Jesus und seine Glaubenslehre sind nicht Gegenstand Ihres Artikels, sondern Jesus und seine Glaubenslehre dienen als Beispiel für Ihre These, dass Konsequenz auf allen Ebenen entscheidend zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt: 1. Konsequenz der eigenen Unternehmensidee und Unternehmensziele gegenüber, 2. Konsequenz der eigenen Person und den Mitarbeitern gegenüber, 3. Konsequenz bis in den Tod.
In der Tat scheint mir der dritte Teil Ihrer These anstößig. Frau Wiegand hat das in ihrem Kommentar auf den Punkt gebracht und wohlwollend interpretiert. Es ist auch für mich als Mitwirkender an Ihrem Artikel grenzwertig, die Konsequenz Jesus‘ bis in den Tod auf das Unternehmertum zu übertragen. Mir ist keine Unternehmensidee bekannt, die es wert wäre, sich ans „Kreuz nageln zu lassen“. Das ist im Fall der Lehre Jesus‘ etwas ganz anderes: seine Lehre von der Nächstenliebe geht weit über denkbare Unternehmensideen oder Unternehmensziele hinaus und seine Konsequenz, dafür zu sterben, kann mich als Mensch tief berühren und glauben lassen. Das kann und sollte Folgen für mich als Unternehmer und mein unternehmerisches Handeln haben. Das sind dann aber Konsequenzen, die ich als gläubiger Christ ziehe und nicht als Unternehmer. Die Recherchen zu Ihrem Artikel haben mich mit zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmer bekannt gemacht, die genau diese Idee als gläubige Christen verwirklichen wollen.
Deshalb scheint mir Ihr Artikel und die vermeintlich fehlenden Reaktionen darauf auch vollkommen ungeeignet, eine kulturkritische Diagnose über den Zustand unserer Gesellschaft zu erstellen. Es geht darin nun mal nicht um die Frage, ob die Lehre Jesus‘ oder die Lehre Mohammeds zu bevorzugen ist. Wie Sie richtig sagen, geht es Ihnen nur um die Konsequenz im Unternehmertum. Nicht mehr und nicht weniger.
Ja, lieber Herr Schuster, ich glaube, Jesus ist entweder zu heilig für die, die an ihn glauben, als das man nur so einfach einen Aspekt seines Wesens nehmen darf und ihn in diesem Punkt loben darf. Das Motto: ist doch klar, er als GOTT in Menschengestalt ist in allen Bereichen das perfekte Vorbild, das wissen wir doch sowieso …. und für die, die nicht an ihn glauben, ist er absolut uninteressant. „Jesus!? wer? Ach der Chef von den beiden sich dauernd streitenden Alt-Oma-Vereinen.“ Der an Ostern oder Weihnachten oder so gekreuzigt wurde oder so!? Ne, der interessiert mich nicht. Bin doch noch jung. Der ist mir schon zu lange tot. Als Vorbild absolut uninteressant. Bitte! Seitdem gab es wirklich viele modernere Persönlichkeiten. Was geht uns so‘n antiker Typ an, von dem man sowieso nicht weiß, was seine Nachfolger von den Geschichten erfunden haben und was wirklich so passiert ist….“
Ich glaube, dazwischen gibt es einige wenige neutrale Menschen die offen und trotzdem Tolerant sind und nett interessiert, quasi uns zu liebe zuhören was wir über Jesus wissen oder behaupten zu wissen.
Ich wundere mich, dass der Artikel weniger Zuspruch erhält, als ich erwartet hatte. Gestern sagte mir dazu ein Herr, dass die jüngere Generation Religion eher als Privatsache betrachte und darauf nicht ansprechbar sei. Insofern lehne eine breite Masse eine Ansprache mit Jesus ab, ja ich erreichte damit eher das Gegenteil. Diese Menschen wenden sich bei einem Titel mit „Erfolgsfaktor einer Weltreligion – Jesus und die Konsequenz“ ab und lesen das nicht.
Die Welt ist wohl mehr entchristianisiert als ich das wahrgenommen hatte und als ich erwartet hatte. Mit Jesus, so die Aussagen verschiedener, die ich befragte, haben diese Menschen nichts oder wenig am Hut. Sie kennen die Bibel nicht, wissen kaum, was da drin steht. Ich dachte Europa und Deutschland habe seine Wurzeln im Christentum und habe eine christlich geprägte Kultur. Dem ist offenbar nicht so. Wenn ich, so ein Gesprächspartner, über die Muslime oder Mohammed geschrieben hätte, dann wäre der Zuspruch stärker.
Dabei ging es mir nur um die Konsequenz im Unternehmertum. Puuuuh!
Mein Kompliment, Herr Schuster und Herr Haake, für diesen Artikel zur Konsequenz. Vielleicht muss man sich für seine Geschäftsidee nicht gerade ans Kreuz nageln lassen, aber um herauszufinden, ob man wirklich von dem überzeugt ist, was man tut, könnte man sich fragen: „Kann ich mir vorstellen, genau das mit Freude und Überzeugung bis an mein Lebensende zu machen?“ Wenn die Antwort „Ja“ lautet, so kann man ziemlich sicher sein, weiterhin ein erfülltes und zufrieden stellendes Arbeitsleben vor sich zu haben. Wer hier verneint und sich in seinem Tun nur auf der Durchreise sieht, der sollte noch einmal überlegen, wo der Weg eigentlich hinführen soll. Auch hier ist Konsequenz gefragt – im Denken und im Handeln. Jesus war begeistert von seiner Idee. Er war überzeugt, dass seine Vision Wirklichkeit werden kann und ließ sich nicht davon abbringen. Konsequent ging er seinen Weg und kümmerte sich nicht um Kritiker, Neider und Konkurrenten. Die Botschaft lautet: Mit Überzeugung und Begeisterung fällt die dazugehörige Konsequenz ganz leicht. Wer weder überzeugt noch begeistert ist von dem was er tut, wird keinen Erfolg haben – und erst recht keinen epochemachenden Eindruck hinterlassen.
Liebe Autoren, ich muss sagen: ich bin wirklich von Ihrem Text über die Konsequenz Jesu beeindruckt! Ich denke, auch zu anderen Themen wie „Mitarbeiterführung, Hingabe oder Disziplin“ lässt sich viel am Bespiel Jesus Christus abschauen und lernen. Er war charismatisch, unbequem, klar und hingegeben. Nicht umsonst leitet sich ja der englische Begriff „Jünger“ = disciple von Disziplin, Ordnung und dem veralteten Wort „Gehorsam“ ab.
Danke für diese wirklich eindrückliche Parallele zum Geschäftsleben. Da ich (zwar nicht kirchlich) aber gemäßigt-religiös bin leuchtet mir jede Zeile ein und „tut ein bisschen weh“. Das heisst: der Text berührt mich und ich kann etwas bei mir ändern.
der Text über Jesus und die Konsequenz gefällt mir sehr gut.
Ingo Müllers-Steins