Ohne persönliche Konsequenz kein Erfolg als Unternehmer!
Lieber Unternehmer!
In meiner Beratung haben Sie schon oft das Wort „Konsequenz“ gehört. Warum? Weil ich davon überzeugt bin, dass kaum etwas einen Unternehmer so erfolgreich macht, wie Konsequenz.
Leider scheine ich Sie nicht zu überzeugen. Mit viel Engagement coache ich Sie, damit Ihr Unternehmen reichlich Früchte trägt. Und immer referiere ich ausgiebig und eindringlich zum Thema Konsequenz.
Stets ernte ich ein zustimmendes Nicken, die Einsicht, dass es ohne Konsequenz nicht geht und dass man das auf jeden Fall beherzigen werde. Doch, so scheint es mir, kaum bin ich aus der Tür, da kommen wieder „tausend andere Sachen“ dazwischen und verhindern, dass Sie mit Konsequenz zur Sache gehen. Der Markt, die Mitarbeiter, die Umstände, die Kinder, der Partner, das Haus … Es gibt immer etwas, das wichtiger ist, als sich mit Konsequenz ans Werk zu machen.
Dazu kann ich nur sagen: SIE sind der Unternehmer. Sie verfügen über die Entscheidungshoheit in Ihrem Unternehmen. Und Sie können diese Entscheidungshoheit auch auf Ihr Privatleben ausdehnen. Diese Freiheit haben Sie. Doch haben Sie auch die nötige Reife und den Mut, sich gegen die vielfältigen Interessen aus Ihrem privaten Umfeld durchzusetzen?
In meiner Beratung stelle ich immer wieder fest, dass es hier noch dringenden Handlungsbedarf gibt.
Vier Mängel in der Konsequenz. Müssen auch Sie daran arbeiten?
Mangel in der Konsequenz Nr. 1: Vorbild und Eigendisziplin
Bis 9:00 Uhr sind Anrufe bei Ihnen tabu. Da sind Sie noch nicht am Schreibtisch. Das heißt nichts anderes als: Kunden sind vor 9:00 Uhr unerwünscht. Das gilt in Deutschland bei so manchem Unternehmer als normal. Ich sitze um 8.00 Uhr am Schreibtisch, kann Sie aber nicht anrufen. Um 9:00 Uhr verlasse ich das Haus. Dann muss ich aus dem Auto anrufen. Neulich versuchte ich auf diese Weise drei verschiedene Unternehmer zu erreichen. Aber auch nach 9:00 Uhr bekam ich jedes Mal keine Antwort. Schon oft erging es mir so. Zweimal passierte es mir, dass ein Unternehmer, mit dem ich einen Coaching-Termin hatte, bei meiner Ankunft noch unter der Dusche stand!
Das macht mich fassungslos! Wäre ich ein Neukunde, dann würde ich die Konkurrenz anrufen!
Fazit: Spätestens ab 9:00 Uhr ist Ihr Unternehmen erreichbar, besser ab 8:00 Uhr! Ihre Kunden beobachten Sie ganz genau. Unzuverlässigkeit wird gnadenlos abgestraft.
Mangel in der Konsequenz Nr. 2: Selbstorganisation und Kundenorientierung
Die Buchhaltung für Juni liegt am 20. Juli noch nicht vor. Ihr Argument: „Ich bin noch nicht dazu gekommen.“ Doch fragen Sie sich mal bitte: Wird der Arbeitsaufwand für die Buchhaltung durch Liegenlassen weniger? Die Antwort lautet ganz klar: Nein!
Ein anderes Beispiel: „Herr Schuster, habe ich Ihnen auf Ihre Einladungsmail zum Runden Tisch noch keine Antwort gegeben?“ – Nein, haben Sie nicht. An Ihrer Selbstorganisation hapert es enorm.
Ein Kunde hat angerufen, Sie aber nicht direkt erreicht. Rufen Sie ihn direkt zurück? Ach, Sie haben jetzt keine Zeit? Beantworten Sie alle E-Mails direkt, damit Ihr Kunde eine zeitnahe Rückmeldung erhält? Ach, das machen Sie am Ende der Woche? Schauen Sie mal in den Spiegel! Wollen Sie so behandelt werden?
Fazit: Erledigen Sie die Dinge direkt, wenn Sie anstehen. Das wissen nicht nur Ihre Kunden zu schätzen. Auch für Sie selbst ist es besser, wenn Sie nicht alles vor sich herschieben. Denn dann wird der Berg immer größer und Ihre Effizienz leidet enorm. Das merken Ihre Kunden, das höchste Gut in Ihrem Unternehmen. Selbstorganisation und Kundenorientierung gilt für alles und für jeden im Unternehmen.
Mangel in der Konsequenz Nr. 3: Termintreue
„Die Webseite ist am 15. Juli fertig.“ Natürlich ist sie es nicht! Für IT-ler leider meist die Normalität: Das letzte Prozent der Arbeitsleistung macht am Ende fast die Hälfte der gesamten Projektzeit aus. Hier zeigt sich ein Mangel im Projektmanagement. Der Grund: Fehlende Planung und fehlende Konsequenz in der Umsetzung.
Oder wie in diesem Beispiel: Sie haben Ihren Kunden besucht und ein gutes Gespräch geführt. Jetzt sind einige Dinge zu erledigen, die Sie dem Kunden zugesagt haben. Nach drei Tagen ruft der Kunde an und fragt: „Wo bleiben denn die zugesagten Unterlagen?“ Warum muss der Kunde Sie anrufen? Ganz klar: Fehlende Konsequenz.
Glauben Sie, der Kunde merkt sich Ihre Unzuverlässigkeit nicht? Und ob der sich das merkt! Da brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn er sich allmählich immer mehr dem Wettbewerb zuwendet.
Fazit: Terminvereinbarungen sind dafür da, eingehalten zu werden. Auch wenn Sie dafür bis in die Nacht hinein arbeiten oder den Friseurtermin absagen müssen. Sie werden sich wundern: Ihr Kunde belohnt Sie für Ihre Zuverlässigkeit und Konsequenz.
Mangel in der Konsequenz Nr. 4: Fehler eingestehen
Der Fall ist eindeutig. Sie haben etwas versäumt, falsch gemacht, vermasselt. Darauf angesprochen bricht ein beispielloser Silbenauswurf mit Ausreden, Begründungen und Erläuterungen los. Meinen Sie, das kommt bei Ihrem Gegenüber gut an? Finden Sie das in Ordnung, wenn sich jemand immer nur herausredet und Fehler niemals eingesteht?
Fazit: Auch das ist Konsequenz: Sie haben einen Fehler gemacht. Stehen Sie dazu. Seien Sie ehrlich! Bitten Sie um Entschuldigung. Ihr Kunde wird das akzeptieren und Ihnen eine zweite (aber keine dritte) Chance geben.
Zusammenfassung: Ihre persönliche Konsequenz ist Ihr Schlüssel zum Erfolg
Seien Sie schonungslos mit sich selbst. Üben Sie Konsequenz, überall, immer, und gerade auch im beruflichen Alltag. Wenn Sie mit Konsequenz bei der Sache sind, die Dinge nicht aufschieben, Termine einhalten, erreichbar und verlässlich sind, dann garantiere ich Ihnen, dass Ihr Geschäft von Erfolg gekrönt sein wird.
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(Fotos: © PictureP – Fotolia | © XtravaganT – Fotolia | © Uni-Bremen)
Hallo Herr Schuster,
wahre Worte, die auch wir uns erst kürzlich zu Herzen nehmen mussten. Es passiert leider sehr schnell, dass eine einmalige Inkosequenz zum Alltag wird. Vielen Dank für den schönen Artikel, der gleichzeitig neue Motivation bringt.
Liebe Grüße
Stefanie Gerngras
Guten Morgen Herr Schuster, ich komme gerade aus der Dusche 🙂 und lese Ihren Newsletter. Sie haben natürlich vollkommen Recht ! Und ich schätze es sehr, dass Sie mich zum Wochenstart mit der Nase auf die möglichen Fallstricke immer so beherzt hinweisen. Ich orientiere mich gerne an Ihrem Vorbild!
Mit freundlichem Gruß für eine erfolgreiche Woche
Dietmar Neu
Herr Schuster, Sie haben wie immer Recht. Ein sehr guter Artikel, der mich motiviert, in Sachen Konsequenz besser zu werden.
Freundliche Grüße
Horst Gräbner