Wie Sie mit ein paar Tipps konsequenter und erfolgreicher werden
Er war kaum publiziert, da erreichten mich auch schon viele Kommentare – entrüstete ebenso wie selbstkritische, zustimmende genauso wie ablehnende. Mein Artikel zur Konsequenz „So beeinflusst Ihre ganz persönliche Konsequenz Ihren Geschäftserfolg“ hat die Gemüter bewegt – und mich auch.
„Herr Schuster, das sind doch völlig unrealistische Botschaften, am grünen Schreibtisch verfasst. Ich muss mich um alles kümmern, um meine Kinder und um mein Privatleben…“.
„Ich fühlte mich so ertappt – Sie streuen Salz in offene Wunden… Aber Sie haben ja mit vielem Recht. Ich will schreien: ‚Ja, aber der Herr Schuster hat ja auch keine Ahnung, wie es bei mir aussieht, wie will der das beurteilen?‘ Aber insgeheim wissen wir, dass es mit mehr Konsequenz besser gelingen würde, das eigene Unternehmen zum Erfolg zu führen. Ich bin da das beste Beispiel.“
Ihre persönliche Konsequenz oder Untergang – Sie haben die Wahl
Konsequenz, so werde ich nicht müde zu „predigen“ ist elementar für den Erfolg Ihres Unternehmens. Dabei ist es ganz egal, ob Sie Existenzgründer sind oder schon ein „alter Hase“ und wie groß Ihr Unternehmen ist. Einzelunternehmen, Freiberufler, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – sie alle müssen mit persönlicher Konsequenz des Unternehmers geführt werden, sonst gehen sie unter – mit Mann, und oft mit Maus.
Deshalb fordere ich von allen meinen Coachees, allesamt Unternehmer, ihre ganz persönliche Konsequenz. Denken Sie daran: Sie haben die Wahl, ob Sie mit Konsequenz erfolgreich sein wollen oder nicht!
Mit wenigen Tipps werden auch Sie konsequent
Ich weiß, dass das manchmal schwer ist, und dass viele Unternehmer es mit der Konsequenz wirklich ernst meinen, aber immer wieder vom Weg abkommen. Zum einen, weil eine Vielfalt an Themen und Kunden, die (vermeintlich) immer Vorrang haben, sie überfordern, zum anderen, weil private Verpflichtungen, Familie, Kinder etc. ein Arbeiten mit Konsequenz zu verhindern scheinen.
Doch mit ein paar Tipps kann jeder konsequent und damit auch erfolgreich sein. Glauben Sie mir – ich spreche aus Erfahrung. Ich weiß, wie viele Ablenkungen und Ansprüche anderer dafür sorgen, dass wir nicht mit Konsequenz ans Werk gehen. Heute mehr denn je. Aus vielen Jahren Erfahrung als Unternehmer und als Unternehmensberater kann ich Ihnen aber sagen: Sie können das auch!
Mein eigener Tagesablauf soll Ihnen veranschaulichen, wie ich es mit der Konsequenz halte und wie sich das auf meine Effizienz auswirkt:
Tipp 1 Ihre persönliche Konsequenz: Ein früher Arbeitsbeginn ist der Beginn Ihrer täglichen Konsequenz
6:45 Uhr Aufstehen. Ein ganz normaler Arbeitstag steht an. Heute nur einen Kundentermin um 14:00 Uhr in Köln.
7:45 Uhr der Arbeitstag beginnt – und zwar jeden Tag um diese Zeit
Tipp 2 Ihre persönliche Konsequenz: Eine gute Planung ist die Basis
Ich sitze am Schreibtisch, schalte den Computer an. Während er hochfährt, habe ich schon einen ersten Moment für meine konsequente Planung: Ich nehme einen Zettel zur Hand und notiere die wichtigsten Punkte.
Ein grober Überblick verschafft die nötige Orientierung: Ein externer Termin heute um 14:00 Uhr – ein Kundengespräch in Köln. Das bedeutet: Um 13:30 Uhr muss ich im Auto sitzen, um pünktlich zu sein (auch das ist Konsequenz). Vorher brauche ich noch eine Stunde zur Vorbereitung. Ich plane vier Stunden für das Gespräch ein. Zurück bin ich gegen 19:00 Uhr. Da bleibt noch eine Stunde zur Nachbereitung bis zur Tagesschau um 20:00 Uhr.
Bei der Menge der zu erledigende Arbeiten muss der Tag effektiv und realistisch geplant werden. Überlassen Sie den Tagesablauf und Ihre wertvolle Zeit nicht dem Zufall, nach dem Motto: Mal sehen, was so kommt. Ich garantiere Ihnen, dann verlieren Sie sich in Nebensächlichkeiten, die Sie kein Stück weiterbringen. Erst Konsequenz, und die nötige Disziplin bestimmen den erfolgreichen Ablauf Ihres Tages und sorgen dafür, dass Ihre Produktivität steigt.
Tipp 3 Ihre persönliche Konsequenz: Die „Ablenker“ sichten, bewerten und bedienen
Jetzt, da der Plan für diesen Tag vor mir liegt und die dazugehörigen Zeiten notiert sind, kann ich mich den späteren Ablenkungsfaktoren widmen, um zu verhindern, dass sie mir nachher die Zeit stehlen:
Ich werfe einen Blick in den PC, schaue mir die neuen Mails an und beantworte wichtige E-Mails sofort. Das bedarf eines gewissen Mutes zur Entscheidung. Welche E-Mails sind wichtig? Bei mir diejenigen mit Terminen und Fragen zum täglichen Geschäft. Dann bekommen XING und Facebook meine Aufmerksamkeit, allerdings zeitlich begrenzt . Was tut sich auf diesen Kanälen? Ich poste ein Bild auf Facebook, einen Link, einen Kommentar, ich like, ich scrolle, ich bestätige eine Kontaktanfrage und speichere mir die Daten des Kontakts immer (Konsequenz!) sofort in meinem Outlook unter der Kategorie „News“ – er oder sie darf ab sofort meine Newsletter lesen.
Dann schaue ich mir meine „To-do-Liste“ an, die ich natürlich auch mit aller Konsequenz pflege und aktualisiere. Muss ich heute etwas davon auf meinen Tagesplan setzen? Hier unterscheide ich nach Telefonanrufen und Aufgaben.
Tipp 4 Ihre persönliche Konsequenz: Erst wenn der Tag geplant ist, kann die Arbeit beginnen
Der Tag ist geplant, jetzt, ab 8:30 Uhr, geht es bei mir ans Telefonieren. Das dauert meist eine Stunde. Während der eine Kunde immer ab 8:00 Uhr erreichbar ist, hat es bei dem anderen keinen Sinn, es überhaupt vor 10:00 Uhr zu probieren. Mit letzterem bin ich zwar nicht einverstanden und ich bin auch überzeugt, dass das der falsche Ansatz ist (siehe Tipp 1 zur Konsequenz aber damit muss ich leben.
Tipp 5 Ihre persönliche Konsequenz: Ablenkungen müssen bewusst ausgeblendet werden
Ab 9:30 Uhr beginnt das „Abarbeiten“ meines Tagesplans, auf dem die Aufgaben nun nach Prioritäten sortiert sind. Konsequenz und Disziplin sind jetzt am allerwichtigsten. Eine Aufgabe anfangen und zwischendurch immer wieder etwas anderes tun – das wird nichts. Ich lese ab jetzt keine E-Mails mehr und logge mich aus XING und Facebook aus. Telefonanrufe muss ich bedienen. Das ist Kundenorientierung. Aber ich halte mich möglichst kurz.
Warum? Ich muss Daten sammeln und mich in den Job hineindenken. Wenn diese Hürde genommen ist, dann läuft es meistens gut. Wenn ich mich allerdings ablenken lassen, geht es jedes Mal wieder von vorn los. Konsequenz und Eigendisziplin sind gefordert und stellen das Erfolgskonzept dar. Wenn ich so vorgehe, dann fließt mir die Arbeit aus der Hand und ich kriege in kurzer Zeit Enormes bewältigt.
Tipp 6 Ihre persönliche Konsequenz: Bis Mittag die wichtigsten Dinge erledigt haben
Um 12:00 Uhr sind auf diese Weise alle wichtigen Jobs erledigt, weil ich konsequent und diszipliniert meinen Plan „durchgezogen“ habe. Ein tolles Gefühl!
Jetzt kommt die Vorbereitung des Kundentermins dran. Ich lese meine Notizen aus dem letzten Treffen, studiere die vor mir liegenden finanziellen Daten aus der BwA oder der Plan- / Ist-Verfolgung, den Marketing-und Vertriebsplan und die verabredeten To Dos. So entsteht das Konzept für das anstehende Kundengespräch.
Bleiben noch dreißig Minuten fürs Mittagessen, dann ab nach Köln zum Kundentermin. Vier Stunden sind angesetzt. Gegen 19:00 Uhr bin ich wieder zurück.
Tipp 7 Ihre persönliche Konsequenz: Frische Informationen direkt verarbeiten
Bei der Rückkehr ist erneut Konsequenz gefordert. Klar, ich würde mich auch am liebsten in den Sessel fallen lassen, stattdessen begebe ich mich an meinen Schreibtisch. Jetzt ist alles noch frisch und ich kann schnell das Kundengespräch verarbeiten, Notizen über das Treffen schreiben und die vereinbarten Unterlagen und Dateien direkt versenden.
Tipp 8 Ihre persönliche Konsequenz: Am Ende des Tages auf den neuesten Stand bringen
Erst wenn ich all das erledigt habe, schaue ich nach den neu eingegangenen Mails. Mal sehen, was sich heute so bei XING und bei Facebook getan hat. Mit einem Blick in den Kalender weiß ich, was am nächsten Tag erledigt werden muss. Und jetzt ist auch Zeit, ein paar Dinge zu lesen und an mich heranzulassen, von denen ich tagsüber nichts wissen will.
Ich fordere Konsequenz vom Unternehmer
Ja, ich weiß, jeder tickt anders, hat auch ganz unterschiedliche Dinge zu bewältigen, muss (so meint er) dauernd ansprechbar sein etc., etc. Und, na klar, die Familie hat auch Ansprüche, die Kinder wollen zum Reiten, Schwimmen, Fußball spielen, und für das Straßenfest am Samstag muss noch ein Kuchen gebacken werden…
Das ist alles richtig und alles gut, wenn, ja wenn Sie genügend Geld machen. Aber beklagen Sie sich bitte nicht bei mir, wenn dem nicht so ist. Ich habe Ihnen persönlich und auf diesem Blog genug zur Finanzplanung, zum Marketing und Vertrieb, zur Unternehmensführung, zu SEO und zu Social Media vermittelt. Wenn sich bei ihnen aber der Unternehmenserfolg nicht so wie gewünscht einstellt, dann ist es legitim, Sie hier an Ihre unternehmerische Konsequenz zu erinnern.
Haben Sie dort vielleicht doch Verbesserungspotenziale? Wie schaut es mit Ihrer eigenen Konsequenz und mit Ihrer Konsequenz im täglichen Arbeitsleben aus?
Wechsel in ein Angestelltenverhältnis?
Wenn Sie nicht mit Konsequenz selbständig arbeiten können, dann denken Sie über einen Wechsel in ein Angestelltenverhältnis nach. So hart es klingt – dann sorgt Ihr Chef (sofern er ein guter Unternehmer ist) für die konsequente Abarbeitung der an Sie gestellten Anforderungen. Dann bringt er Sie zur Konsequenz und Selbstdisziplin. Dann müssen Sie um 7:15 Uhr im Auto sitzen, die Arbeit um 8:00 Uhr am Bürotisch beginnen und die vom Chef vorgegebenen Aufgaben und Ziele vom Chef arbeiten. Und ab 18:00 Uhr können Sie sich dann den Kindern, der Familie und all jenen Dingen widmen, die verhindern, dass aus Ihnen ein guter Unternehmer wird, der die Dinge mit Konsequenz angeht.
(Foto: © last voice Flickr | © Uni-Bremen)
„Der Tag ist geplant, jetzt, ab 8:30 Uhr, geht es bei mir ans Telefonieren. Das dauert meist eine Stunde. Während der eine Kunde immer ab 8:00 Uhr erreichbar ist, hat es bei dem anderen keinen Sinn, es überhaupt vor 10:00 Uhr zu probieren. Mit letzterem bin ich zwar nicht einverstanden und ich bin auch überzeugt, dass das der falsche Ansatz ist (siehe Tipp 1 zur Konsequenz aber damit muss ich leben.“
Wie kommen Sie denn umgekehrt darauf, dass ihre Kunden alle damit einverstanden sind, von Ihnen zwischen 08:30 Uhr und 09:30 Uhr aus der eigenen Arbeit gerissen zu werden? Jeder Jeck ist anders, sodass es in der individuellen Tagesplanung für viele doch durchaus sein, dass das Telefonieren im Nachmittag wesentlich sinnvoller ist oder sogar der E-Mail-Weg als asynchrone Kommunikation eher bevorzugt wird. Wieso richten Sie sich da im Sinne der kundenorientierten Kommunikation nicht nach Ihren Auftraggebern?
Sehr geehrter Herr Andreas!
Wenn Sie besser nachmittags oder zu einer anderen Zeit telefonieren wollen und können, dann sollte Sie das so tun. Wenn Ihre Kunden zu bestimmten Zeiten besser ansprechbar sind, dann sollten Sie sich danach richten.
Welches ist die beste Zeit in der Kaltakquise noch unbekannte Kunden anzurufen. Vielleicht ab 9:00 Uhr? Vielleicht ab 14:00 Uhr? Das Wichtigste ist, dass Sie es TUN!
Freundliche Grüße
Lambert Schuster
„Und ab 18:00 Uhr können Sie sich dann den Kindern, der Familie und all jenen Dingen widmen, die verhindern, dass aus Ihnen ein guter Unternehmer wird, der die Dinge mit Konsequenz angeht.“
Ein ziemlich harter Satz, wie ich finde.