Die Wirkungskraft des Internets darf von Jungunternehmern und Existenzgründern in der heutigen Zeit längst nicht mehr unterschätzt werden. Eine eigene Homepage für das jeweilige Unternehmen gehört zum guten Ton und ist fast schon so etwas wie eine Pflicht geworden. Doch eine optisch und inhaltlich gut aufbereitete Webpräsenz allein reicht häufig nicht mehr aus, um sich langfristig auf dem Markt behaupten zu können. Gerade in den ersten Jahren ist es für Unternehmer überaus wichtig, sich mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung auf dem Markt zu etablieren, neue Vermarktungskanäle zu finden und neue Kundenstämme zu erschließen.
Die verschiedenen Angebote im Bereich der Social Media für Jungunternehmer und Existenzgründer haben sich in den letzten Jahren zu einem wirkungsvollen und effektiven Werkzeug entwickelt, deren wahre Kraft sich jedoch nur bei einer fachmännisch durchgeführten und wohl überlegten Nutzungsstrategie entfalten kann. Die Gründung und Pflege einer Community, deren Posts und Likes zum wirtschaftlichem Erfolg des Unternehmens im gewünschten Maße beitragen können, ist für viele Jungunternehmer und Existenzgründer längst zum täglichen Geschäft geworden, welches bei Weitem nicht nur positive Effekte sondern auch negative Auswirkungen heraufbeschwören kann. Der nachfolgende Artikel beschäftigt sich mit genau diesem Thema und beleuchtet verschiedene Methoden des Community-Aufbaus aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Die natürlich gewachsene Community
Eine natürlich gewachsene Community bedeutet nicht nur viel Arbeit sondern auch ein gewisses Maß an Kreativität und Fingerspitzengefühl. Keinesfalls dürfen Jungunternehmer ihre Fans mit täglichen Posts zu Angeboten bombardieren oder ihnen immer nur vor Augen führen, wie toll ihre jeweiligen Produkte und Dienstleistungen sind. Facebook-User, die sich bereits dafür entschieden haben, einem Unternehmen ihr Wohlgefallen mithilfe eines Likes auszudrücken, wissen zumeist um den Wert des angebotenen Produkts. Permanente Werbebotschaften erzielen anschließend zumeist eine entgegengesetzte Wirkung und führen eher dazu, dass vormalige Fans abspringen und sich anders orientieren.
Stattdessen sollten Unternehmen ihre Facebook-Seite darauf ausrichten, ihrer Community einen Mehrwert zu bieten, zu unterhalten und dazu zu animieren, dass sie auch ihren Freunden von dem Unternehmen berichten. Social Media für Jungunternehmer und Existenzgründer fordert die Kreativität und das Innovationsvermögen des Verantwortlichen heraus. Auch das richtige Maß an Kommunikation muss gefunden werden. Das Unternehmen sollte den Kunden auf eine interessante und spannende Art nähergebracht werden, Anregungen und Wünsche aus der Community sollten berücksichtigt werden. Social-Media-Angebote offerieren die Möglichkeit der direkten Kommunikation mit dem Kunden und genau als solche sollten sie auch genutzt werden. Hier das richtige Fingerspitzengefühl zu entwickeln erweist sich gerade für Neulinge auf diesem Gebiet oftmals als schwierig und zeitintensiv. Der eine oder andere Anfänger wird sich vermutlich zunächst schwertun, bevor er oder sie den richtigen Rhythmus findet. Häufig empfiehlt es sich, prominente Beispiele zu studieren und sich, zumindest was den Umgang mit der Community angeht, von erfolgreichen Ideen inspirieren zu lassen. Die erfolgreiche Nutzung von Social Media für Jungunternehmer muss kein Buch mit Sieben Siegeln sein, sofern die Verantwortlichen bereit sind, auch neue Wege zu beschreiten.
Die künstlich erzeugte Community
Um die langwierigen Prozesse, die bei der Gründung einer Social-Media-Community eine Rolle spielen, zu umgehen, entscheiden sich immer mehr Jungunternehmer dazu, künstlich nachzuhelfen. In den letzten Monaten haben sich immer mehr Agenturen wie beispielsweise social-sponsor.com gegründet, deren Hauptaugenmerk auf der Beschaffung von Facebook-Fans liegt. Ein Unternehmer kann sich folglich, ebenso wie eine Privatperson, an eine Agentur aus diesem Dienstleistungssegment wenden und dort auf Wunsch Facebook-Fans für seine eigene Facebook-Seite bzw. die Facebook-Seite seines Unternehmens erwerben. Diese Fans drücken anschließend mithilfe eines Likes ihr Gefallen an der Seite aus. Das kann gerade für Jungunternehmer eine enorme Zeitersparnis bedeuten, schließlich erübrigt sich so der langwierige und zeitintensive Aufbau einer eigenen Community bei gleichzeitigem Eintreten eines werbewirksamen Effekts.
Allerdings kann der Ankauf von Facebook-Fans nicht ohne weiteres als positives Konzept im Bereich der Nutzung von Social Media für Jungunternehmer gewertet werden. Vielmehr stellen derartige Aktionen ein zweischneidiges Schwert dar, und die ursprünglich intendierte Wirkung kann sich im Handumdrehen ins Gegenteil verkehren. Ein möglicher Grund für diese Negativwirkung liegt häufig in der schlechten Organisation und Konzeption derartiger Aktionen. Bereits mehrfach sind diverse Fälle durch die Medien gewandert, bei denen Unternehmen oder berühmte Persönlichkeiten sich mit dem Ankauf von Facebook-Fans ein Eigentor geschossen haben. Der rasche und unplausible Anstieg der eigenen Fananzahl innerhalb weniger Stunden beispielsweise wurde schnell als deutliches Indiz für den Ankauf von Fans entlarvt. Auch automatisch generierte angebliche Nutzeraccounts sowie massenweise Likes aus dem asiatischen Ausland zeigen deutlich, dass es sich bei den Fans einer Facebook-Seite nicht um echte Anhänger des Unternehmens handeln kann. Der Imageschaden, der auf derartige Aktionen folgt, ist meist enorm, auch wenn eindeutig rechtliche Folgen bisher noch nicht zu verzeichnen sind.
Die Wichtigkeit von Social Media für Jungunternehmer
Social Media für Jungunternehmer bedeutet einerseits zwar viel Arbeit und einen andauernden Lernprozess, eröffnet gleichzeitig jedoch Möglichkeiten, die gerade für junge Unternehmen kaum mit Gold aufzuwiegen sind: Der direkte Austausch mit Kunden und Interessenten hat nicht nur aus Gründen der Meinungsforschung wesentliche fördernde Aspekte, sondern kann gleichsam auch als kundenbindende Maßnahme dienen. Darüber hinaus kann die Werbewirkung bei einer ansprechenden Facebook-Seite enorm sein, Voraussetzung ist allerdings, dass die Community sorgsam aufgebaut und anschließend ausreichend gepflegt wird.
Abkürzungen bei diesem Verfahren existieren, sie sollten in vielen Fällen (wie beispielsweise der Ankauf von Facebook-Fans) jedoch mit Vorsicht genossen werden. Positive Effekte durch künstlich erzeugte Communitys sind theoretisch möglich, bedürfen aber eines seriösen Partners sowie einer geschickten Planung.
(Fotos: Fotolia © kbuntu | © carballo)
Quelle: Lucas Nestler, deutsche Bloglinks
Danke für den echt interessanten Artikel, auch wenn er schon etwas älter ist 😀