LARS STREMPEL

Teamarbeit – Die Kraft liegt im Team. Oder?

Runder Tisch Lambert Schuster auf der Suche nach einer Antwort zur Teamarbeit

Vorweg: Kölner Stadt Anzeiger berichtet über den 10. Runden Tisch

10. Runder Tisch zur Teamarbeit im Kölner Stadt-Anzeiger

Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete in seiner Ausgabe vom 5. März 2015 über den 10. Runden Tisch zur Teamarbeit auf dem Bootshaus „Alte Liebe “ in Rodenkirchen. Hier können Sie diesen Bericht lesen: Runder Tisch – Junge Unternehmer treffen sich, um sich in Teamarbeit zu üben.

Hier der Gastbeitrag zum 10. Runden Tisch von Frau Silke Wiegand

Erfolgreich im Team – oder doch besser allein?

Nein, das war sicher keine ganz normale Veranstaltung in der Reihe Runder Tisch Lambert Schuster am 6. Februar 2015. Mit einer Mischung aus Theorie und Praxis zum Thema „Erfolgreich im Team oder doch besser allein“ waren die rund 50 Teilnehmer im Bootshaus „Alte Liebe“ in Köln-Rodenkirchen zur aktiven Mitgestaltung aufgefordert. Mechthild Julius (mj-Beratung) führte als Coach und Spezialistin in Sachen Teamarbeit durch den Nachmittag. Katrin Kraft und Sara Bäckler (XPAD Abenteuer- und Erlebnispädagogik GmbH) waren für den praktischen Teil der Teamarbeit zuständig. Gemeinsam mit Moderator und Veranstalter Lambert Schuster sorgten sie für einige kurzweilige Stunden, die die Erkenntnis brachten, dass Teamarbeit viele Vorteile mit sich bringt, die Entscheidung Team oder nicht aber auch immer von der Situation und Aufgabenstellung abhängt.

Teamarbeit Arbeitsgruppe

Wenn du nicht mehr weiter weißt…

Das kennt jeder. Man kommt nicht weiter, steckt fest, hat keine Ideen mehr, wie man in einer Sache vorgehen soll. In der Politik heißt es dann angeblich: „Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.“ Doch so ironisch dieser Vorschlag auch anmutet, er birgt viel Sinn in sich. Denn, darin waren sich die Teilnehmer beim Runden Tisch einig, wenn sich mehr Menschen mit ganz unterschiedlichen Ideen zusammenfinden, kommt so manches Problem einer Lösung schnell näher. Gegenseitige Inspiration und Motivation, der Austausch von Wissen, der Wille, gemeinsam ein Ziel zu erreichen – all das und einiges mehr sind Faktoren, die einem Team Kraft und Ausdauer geben, um schließlich zu einer guten Lösung zu gelangen.

Die hohe Kunst der Teamentwicklung

Teamentwicklung

Doch Teams, so führte Mechthild Julius in ihrer einführenden Präsentation aus, bergen auch Risiken. „Teams durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen“, so die Trainerin, die seit 17 Jahren Unternehmen, Institutionen und Verbände in Bezug auf die Teambildung und Teamentwicklung berät. Unklare Vorgaben zum Beispiel oder Teammitglieder, die individuelle Vorstellungen um jeden Preis durchsetzen wollen, können jede Teamarbeit zu Fall bringen. Die Kunst bestehe darin, sehr früh in der Teamentwicklung eine Phase einzubauen, die sie „Dream Team Planning“ nennt. Dahinter verbergen sich gezielte Handlungsempfehlungen für die Führungskraft wie etwa eine klare Definition des Auftrags, für den das Team gebildet wird, die Klärung der Rahmenbedingungen oder regelmäßige Reviews. Doch auch die Planung der Meeting-Struktur oder die inhaltliche und methodische Vorbereitung der Kick-off-Veranstaltung gehören zur Phase der „Dream-Team-Planung“ dazu. „Diese gezielte Planung hilft, Ärger schon im Vorfeld zu vermeiden und mit geringen Reibungsverlusten zur ‚Dream Team Evolution‘ und schließlich zum ‚Dream Team Performing‘ zu gelangen“, so Mechthild Julius.

Dream Team Leadership: Laden Sie sich hier die Präsentation von Mechthild Julius mit Know-how und Tipps zum Thema Teamentwicklung herunter.

Teamarbeit Praxisübung 1: Marktplatz der Begegnungen

Auf dem Marktplatz der Begegnungen hatten die Teilnehmer anschließend Gelegenheit, sich näher kennen zu lernen. Von einer allgemeinen Vorstellung über die Frage, ob man als Kind lieber alleine oder lieber mit anderen gespielt habe bis hin zu der Überlegung, was man an Teamarbeit gut findet und wann man im Team Erfolg hatte, fand ein reger (und lautstarker) Austausch statt. Bei jedem Gongschlag wechselte der Gesprächspartner. Ob der eine oder andere Teilnehmer die Chance zur Selbstreflexion wahrgenommen und für sich eine Tendenz zur Fragestellung des Tages festgestellt hat, lässt sich nur vermuten. Fakt ist aber, dass die Gelegenheit zum Austausch hochmotiviert wahrgenommen wurde.

Teamarbeit auf dem Bootshaus "Alte Liebe" in Köln-Rodenkirchen

Teamarbeit Praxisübung 2: Erfinderbörse

Motivation war auch nötig, um die von Katrin Kraft und Sara Bäckler vorbereitete Aufgabenstellung „Erfinderbörse“ zu bewältigen. In unterschiedlich großen Teams bzw. allein, nämlich als Einzelunternehmer, Kleinunternehmen oder Unternehmen ging es um das Erreichen eines klar formulierten Ziels: Aus verschiedenen Materialien sollte in Teamarbeit eine funktionstüchtige Maschine gebaut und anschließend vorgestellt werden. Heraus kamen unter anderem ein selbst gebauter Mitgesellschafter, ein vollautomatischer Eierköpfer, der sich als Rühreizubereiter erwies, eine Kammelle-Wurfmaschine und eine Arbeitszeitverteilmaschine. Einigen Teilnehmern kam in der Bauphase die Rolle von Beobachtern zu. Ihre Erkenntnisse: Alle hatten Spaß und gingen motiviert ans Werk. Je größer das „Unternehmen“, desto größer wurde gebaut und desto mehr Platz folglich beansprucht. Ab vier Mitgliedern, so die Feststellung der Beobachter, ging es mit der Teamarbeit richtig zur Sache. Nur wenige jedoch schauten sich allerdings ab, was die anderen Teams machten, um so an neue Ideen und Inspirationen zu kommen. Und, auch das eine interessante Erkenntnis, je nach Gruppenstärke zeigten die Teams ein unterschiedliches Zeitmanagement: Je größer die Gruppe, desto länger die Ideenfindung, aber desto entschlossener die anschließende Umsetzung.

Praxisübungen zur Teamarbeit mit SUPER Erfindungen

Teamarbeit Praxisübung 3: World Café

Kein Workshop sollte ohne Fazit bleiben, und so waren am Ende alle aufgefordert, im World Café verschiedene Erkenntnisse zur Teamarbeit auszutauschen. An sechs Stehtischen fanden sich, jeweils unter der Gesprächsleitung eines Moderators, die Teilnehmer zusammen, um zu drei Fragen Stellung zu beziehen. Nach jeder Fragerunde wechselten sie an einen anderen Tisch.

  • Welche positiven Erfahrungen hatte jeder mit Teamwork gemacht?
  • Welche Chancen und Risiken birgt Teamarbeit?
  • Und was waren die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Nachmittag?

Während die einen uneingeschränkt nur Gutes in der Teamarbeit entdeckten, schränkten andere die Kraft des Teams ein. Eine Präsentation erstellen oder etwas zu Papier bringen – das geht am besten allein. Den einen oder die andere bestätigte dieser Nachmittag dann auch, weiterhin  alleine zu arbeiten. Doch in der Mehrheit wurden die Vorteile der Teamarbeit hervorgehoben: Mehr Ideen, mehr Kreativität, eine gegenseitige Ergänzung und Unterstützung, um nur einige zu nennen. Allerdings, so die Erkenntnis, brauche auch ein Team klare Regeln, die im Vorfeld festgelegt werden müssen, ein gewisses Maß an Führung und vor allem eine klare Aufgabenstellung.

Team oder nicht? Die Frage ließ sich auch am Ende dieses spannenden Workshops nicht klären. Vielmehr, so Lambert Schuster abschließend, gebe es Situationen für die Teamarbeit und andere, gegen die Teamarbeit sprechen. Wohl aber war klar geworden, dass es harte Arbeit ist, ein gutes und effektives Team zu formen und zu entwickeln, dass sich jedoch, wenn das Team einmal steht, enorme Synergien ergeben, die ganz neue Perspektiven und Lösungen eröffnen.

Teamarbeit auf dem Bootshaus Alte Liebe in Köln-Rodenkirchen

(Fotos © Thorsten Thor, ich OHG Köln)

Silke Wiegand | Text- und PR-Beratung Mehr als Worte! - Text | Beratung | Training

 

 

Autor:
Silke Wiegand | Text- und PR-Beratung
Mehr als Worte! – Text | Beratung | Training

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