Sie glauben Ihre Webseite sei suchmaschinenoptimiert? Perfekt aufgebaut? Mit den optimalen URLs, Meta Descriptions, Title Tags und was weiß ich noch alles? Ich fürchte, die Illusion muss ich Ihnen nehmen. Ich dachte das nämlich auch, und ich investiere weiß Gott ziemlich viel Geld in meine Homepage. Aber eine schonungslose onPage Analyse brachte es an den Tag…
Dabei habe ich doch selbst auf meinem Blog immer wieder Artikel zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) gepostet. Sogar zur onPage Optimierung habe ich mich selbst schon allwissend ausgelassen, ganz zu schweigen von meinen Ausführungen zum Inbound Marketing. Wenn Sie das alles gemacht haben, was ich dort beschreibe, dann sind Sie schon auf einem guten Weg. Aber es reicht noch nicht, wetten? Lassen Sie auch eine onPage Analyse erstellen. Ermitteln Sie mit der onPage Analyse, wie die Suchmaschine Ihre Webseite sieht und erfahren Sie, wo es noch Verbesserungspotentiale gibt. Sie werden sich wundern, an wie vielen Stellen es noch hapert.
Keine Zeit? Kein Geld? Keine Lust? Bedenken Sie bitte: Ihre Website ist Ihr Aushängeschild und soll mehr Besucher und mehr Umsatz bringen. Dieses nicht ganz unwesentliche Ziel sollte Ihnen eine onPage Analyse wert sein.
Ergebnisse der onPage Analyse meiner Webseite
Ich habe die Agentur RS Steinmann mit einer onPage Analyse meiner Webseite beauftragt. Nicht zu fassen, was sich da offenbarte – nein, nicht bei Herrn Steinmann, sondern auf meiner Website: nämlich Fehler über Fehler, Mängel über Mängel.
Hier sind die Ergebnisse der onPage Analyse auf einer Skala von 0-100 % im Überblick.
Zur Erklärung:
< 50 % = starker Optimierungsbedarf
50-80 % = Optimierungsbedarf
80-90 % = wenig Optimierungsbedarf
> 90 % = kein Optimierungsbedarf
- onPage Analyse Serverbereich (z.B. Verfügbarkeit einzelner Seiten und deren Ladezeiten): 90 %
- onPage Analyse Metadaten (z.B. für das SEO überaus wichtigen Meta-Tags, wie Title Meta Description): 67 %
- onPage Analyse Inhalte (z.B. Texte der einzelnen Seiten, deren Überschriften, aber auch eine möglichst hohe Einzigartigkeit der Texte im Verhältnis zu anderen Unterseiten): 62 %
- onPage Analyse Links (Links, die auf die eigenen Seiten oder auch auf andere Websites verweisen, „vererben“ die Ranking-Power der Website auf die Unterseiten. Ein überaus wichtiges Instrument, um die SEO einzelner Unterseiten zu stärken): 82 %
- onPage Analyse Bilder (auch Bilder und deren Suchmaschinenoptimierung spielen eine wichtige Rolle): 93 %
- onPage Analyse Seitenarchitektur (Nur wenn ein Besucher schnell zu seinem Ziel gelangt, wird er auf der Website verweilen. Analyse, wie viele Klicks notwendig sind, um zu einer Unterseite zu gelangen): 82 %
Na gut, ich gebe zu, so schlecht ist das alles nicht, aber damit ist es auch noch längst nicht genug. Die onPage Analyse hat hunderte von Einzelfehlern identifiziert. Das ist einfach untragbar, auch wenn man berücksichtigt, dass meine Webseite mit dem Blog mittlerweile recht umfangreich geworden ist (1.524 Seiten, 813 Bilder und 894 externe Links). Die Google-Maschine stellt erbarmungslos Fehler fest und wertet die Positionierung der Suchergebnisse ab.
Für mich lautet die Botschaft der onPage Analyse ganz klar: „Mach zuerst deine Schulaufgaben! Beseitige deine Fehler! Erst dann ergibt eine offPage-Optimierung Sinn!
Wichtige Erkenntnisse der onPage Analyse im Detail
Als Unternehmensberater stehen bei mir die Keywords „Unternehmensberater“ und „Unternehmensberatung“ im Zentrum, zwei heiß umkämpfte Keywords mit über 4 Millionen bzw. über 16 Millionen Suchergebnissen. Die Optimierung dieser Keywords ist für mich aufwändig und teuer. Doch trotz aller Anstrengungen bringen sie mit durchschnittlich 50 bzw. 30 Zugriffen im Monat relativ wenig Besucher. Ganz anders sieht das bei den „Nebenkeywords“ aus. Der Renner ist „Bewirtungsbeleg“ mit 400 Besuchern pro Monat. Suchbegriffe wie „Investitionsplan“, „Liquiditätsplan“, „Marketingplan erstellen“, „Vertriebsplan“ oder „Wie schreibe ich ein Angebot“ schaffen bei erheblich weniger Aufwand beachtliche Besucherströme.
Meine Erkenntnis: Suchbegriffe mit wenig Wettbewerb verwenden
Wesentliche Mängel aus der onPage Analyse im Detail
Lernen Sie mit mir aus meinen Fehlern! Insgesamt wurden rund dreißig Kriterien untersucht, oft auch mit guten Ergebnissen. Dennoch war ich erschrocken über viele Mängel, die zutage traten. Hier acht Mängel, wie sie die onPage Analyse ermittelt hat, die vermeidbar sind und die Google Ergebnisse beeinträchtigen:
77 % bei den Title-Tag (der suchmaschinenrelevante Titel einer Website)
578 Seitentitel sind einwandfrei. Dennoch wurden 258 Warnungen identifiziert. Diese melden alle, dass der Seitentitel zu lang ist.
1 % bei den Meta Descriptions
Das treibt mich in den Wahnsinn. Die Description ist nach dem Titel der erste Text einer Seite, der in den Google Suchergebnissen angezeigt wird. Dementsprechend viel Aufmerksamkeit sollte man ihr schenken. Von 545 Seiten sind bei der Analyse der Meta-Description nur 274 Seiten aufgefallen, die optimal sind. Und ich habe mir gerade hier so viel Mühe gemacht. Nicht beachtet habe ich allerdings, dass Kategorien und Tags (Schlagworte) ebenfalls Seiten mit eigener URL erzeugen und Google natürlich auch hier eine Meta Description erwartet.
0 % bei der Texteinzigartigkeit
Wenngleich ich besonderes Augenmerk auf die Einzigartigkeit meiner Texte lege und immer gelegt habe, zeigt die onPage Analyse dieses niederschmetternde Ergebnis. Dies liegt laut Aussagen der onPage Analyse jedoch nur selten an meiner Textgestaltung. Vielmehr sind fehlerhafte Indexierungen sowie Konzeptfehler bei bestimmten Unterseiten, wie Archiv-Ansichten und Seiten mit geringem eigenen Textanteil daran schuld. Da diese sich schnell exponentiell aufblähen, kommt es zu einem Ergebnis, dass erschreckend wirkt.
55 % bei den Überschriften
Trotz aller Sorgfalt gibt es auch bei den Überschriften noch Verbesserungsbedarf. Die Überschrift 1 (h1) sollte nur einmal vorhanden sein. Das ist auch bei 343 Seiten der Fall. Aber 147 Seiten enthalten die h1-Überschrift zweimal oder mehr. Die Überschrift h2 sollte je Seite zwischen einmal und siebenmal vorhanden sein. Drei Seiten haben jedoch keine und 451 Seiten mehr als sieben h2-Überschriften.
45 % bei den Linktexten („Anker“-Texten)
Das ist ein wenig kompliziert. Google freut sich über „Anker“-Texte, das sind diejenigen Texte, die beim Überfahren eines Links erscheinen. Es verwirrt Google aber, wenn verschiedene Links auf gleiche Zielseiten nicht identische Ankertexte aufweisen. Puuh, da habe ich unnötigerweise wieder Potential verspielt.
65 % bei den Verzeichnisstrukturen
Man sollte es Google bei den Hierarchien der Verzeichnisse (URLs) nicht zu schwer machen. Auch Google liebt flache Hierarchien. Eine URL wie www.url.de/verzeichnis_1/verzeichnis_2/ verzeichnis_3/ verzeichnis_4/inhalt ist auch für die Suchmaschine schwierig zu durchdringen.
65 % bei URL-Längen
So ein Mist. Früher sprach man von sprechenden URLs. Ich habe deshalb oft in den URLs ganze Phrasen eingebracht. Jetzt sind kurze URLs mit bis zu 60 Zeichen wünschenswert.
58 % bei der Sitemap.xml (Seitenübersicht)
Eine Sitemap gibt den Besuchern der Webseite einen Überblick, welchen Umfang und welche Struktur der Webauftritt hat. Von 440 Seiten sind 126 Seiten nicht in der Sitemap enthalten.
Wie geht es nach der onPage Analyse weiter?
Bis Dezember 2013 werden alle Fehler abgestellt bzw. auf ein erträgliches Maß reduziert. RS Steinmann hat einen minutiösen Handlungsplan erstellt. Die Abarbeitung geht nur Hand in Hand. Die SEO-Agentur stellt mir laufend Listen zur Verfügung, zum Beispiel zu mängelbehafteten Titeln, zu fehlenden Meta Descriptions oder zu langen URLs. Da muss ich meine Schulaufgaben machen und dann übernimmt RS Steinmann die SEO-seitige Mängelbehebung. So sollte sich die Google Positionierung Schritt für Schritt verbessern. Erst danach, also ab 2014, kann an weiteren Verbesserungen gearbeitet werden (Architektur, neue Oberfläche für den Leser, Responsive Design für Mobile).
Mein Rat zur onPage Optimierung:
Machen Sie eine solche onPage Analyse für Ihre Website, wenn Sie es ernst meinen mit der Kundengewinnung über das Internet. Ihre Homepage und Ihr Geschäft sollten es Ihnen wert sein.
(Fotos © onpage.org | © Lambert Schuster)
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