Jeder kann ein Unternehmen gründen. Gründungsvorhaben werden in NRW von Köln über Dortmund bis Münster und überall anders in Deutschland vielfältig gefördert. Und wer es einmal getan hat, der möchte in den seltensten Fällen wieder zurück in sein altes Angestellten-Verhältnis. Wer weiß, vielleicht gründet er noch ein Unternehmen. Und noch eins. Und… Aber lassen wir das. Ein Unternehmen zu gründen, ist im Grunde nicht schwer. Ein erfolgreiches Unternehmen zu entwickeln, steht aber wieder auf einem ganz anderen Blatt. Wie geht das? Gibt es hierbei ein „Richtig“? Oder ein „Falsch“? Nun, ganz sicher gibt es Dinge, die man von Anfang an richtig machen kann – und leider kann man auch ganz viele Dinge falsch anpacken. So viel steht fest.
Gründercoaching – Von Anfang an auf dem richtigen Weg
Damit Sie gleich von Beginn oder zu einem möglichst frühen Zeitpunkt Ihrer Unternehmerkarriere den richtigen Weg wählen, gibt es eine Reihe von Beratungsinstrumenten, die Sie kostengünstig und staatlich gefördert nutzen können. Ein solches Instrument ist das Gründercoaching.
Mit diesem zweiteiligen Artikel möchte ich Ihnen Schritt für Schritt aufzeigen, wie ein Gründercoaching organisatorisch abläuft und welche Module, Werkzeuge und Maßnahmen Sie sinnvoll für den Erfolg Ihres Geschäfts zum Einsatz bringen können.
Der nachstehende erste Teil befasst sich mit dem organisatorischen Ablauf des Gründercoaching von der Beantragung bis zum Abschlussbericht. Wenn Sie direkt den zweiten Teil „Werkzeuge und Maßnahmen“ lesen möchten, klicken Sie einfach hier.
Gründercoaching – Organisatorischer Ablauf
1. Die Mittel für das Gründercoaching
Klar. Wenn man gerade ein Unternehmen gegründet hat, ist der Gedanke an einen Unternehmensberater nicht gerade der erste, der einem in den Sinn kommt. Doch gerade in dieser frühen Phase der Unternehmensgeschichte tut Beratung oft dringend Not. Deshalb gibt es in Deutschland eine Reihe von Förderprogrammen, mit denen junge Unternehmer (wie auch Unternehmer in der Krise) unterstützt und darin bestärkt werden sollen, ihren Weg weiterzugehen. Die Gelder aus diesen Programmen werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Verfügung gestellt. Ihr Unternehmensberater kennt die Abläufe und berät Sie bei der Beantragung und der Abrechnung. Beim Gründercoaching werden 50% (75%) des Beraterhonorars gefördert. Die Gründung des Unternehmens darf allerdings nicht länger als fünf Jahre zurückliegen. Wer aus der Arbeitslosigkeit gründet, erhält beim Gründercoaching sogar 90% des Beraterhonorars von der KfW.
2. Der Unternehmensberater für das Gründercoaching
Wenn Sie sich entschlossen haben, ein Gründercoaching und damit Fördermittel in Anspruch zu nehmen, sollten Sie sich zuerst einen erfahrenen und kompetenten Unternehmensberater suchen, der in der Beraterbörse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gelistet ist. Selbst wenn Sie sich für einen anderen Berater als mich entscheiden, achten Sie darauf, dass dieser die für ein erfolgreiches Gründercoaching unverzichtbaren Eigenschaften mitbringt. Erfahrung, strategische und methodische Kompetenz, kommunikative Fähigkeiten oder Verhandlungsgeschick, aber auch soziale Kompetenz und Einfühlungsvermögen gehören dazu. Nicht zu vergessen: Die Chemie muss stimmen, zwischen Ihnen und Ihrem Unternehmensberater für das Gründercoaching sollte zumindest ein gewisses Maß an Sympathie aufkommen.
3. Der Beginn des Gründercoaching
Seitens der KfW wird eine bestimmte Anzahl an Beratertagen genehmigt und gefördert. Steht der Umfang fest, erarbeiten wir einen grundsätzlichen Fahrplan für das Gründercoaching. Dieser hält fest, wie oft wir uns zu Beginn treffen und welche Themen besprochen werden sollen. Von Anfang an gilt es intensiv zusammenzuarbeiten. Das erfordert nicht nur einen festgelegten Zeitumfang unserer Treffen (i.d.R. ca. vier Stunden), der dann auch eingehalten wird, sondern auch die Bereitschaft, sich voll und ganz auf die Arbeit einzulassen und den Alltag auszublenden. Meist finden die Treffen am Unternehmenssitz des Existenzgründers statt – und ich weiß sehr wohl, dass dies anfangs oft der heimische Esstisch ist.
4. Die Arbeitstreffen beim Gründercoaching
Die Arbeitstreffen im Rahmen des Gründercoaching dauern normalerweise ca. vier Stunden. In dieser Zeit kann man eine ganze Reihe von Themen besprechen und bearbeiten und hat auch die Möglichkeit, sich an dem einen oder anderen Thema etwas länger aufzuhalten. Denn wir arbeiten ja nicht wie Maschinen einen Punkt nach dem anderen ab. Manchmal gibt es durchaus Diskussionsbedarf oder das Bedürfnis, auch einmal über persönliche Dinge zu sprechen, die untrennbar mit Ihrer beruflichen Perspektive als Unternehmer zusammenhängen. Auch dafür muss Zeit sein. Zusammen erstellen wir eine Aufgabenplanung, die nach und nach abgearbeitet wird. Nicht nur Sie als Unternehmensgründer, sondern auch ich als Berater muss dabei meine „Hausaufgaben“ machen. Zwar folge ich beim Gründercoaching einem bewährten Muster, doch ich richte mich auch sehr nach Ihren Wünschen und kann hierfür auf eine ganze Reihe von Beratungsmodulen zurückgreifen. Meine breites Wissen und meine langjährige Erfahrung sollen zu Ihrem Vorteil sein. Was wir im Detail erarbeiten, hängt aber wesentlich von Ihnen ab. Da ich nicht täglich in Ihr Geschäft eingebunden bin, muss ich mich ja jedes Mal neu auf Sie und auf Ihre aktuellen Bedürfnisse einstellen. So verläuft das Gründercoaching immer individuell und auf Ihre Ansprüche abgestimmt.
Nach dem ersten Treffen halten wir fest, wann wir uns wieder zusammensetzen, meist schon nach einer oder zwei Wochen, danach werden die Abstände größer. Je nachdem, ob sich neue Themen ergeben, Probleme auftauchen oder Fragen dringend beantwortet werden müssen, stehe ich natürlich auch außerhalb der Treffen immer telefonisch, per E-Mail oder für ein Treffen zur Verfügung. Ziel der Treffen ist es, jedes Mal konkrete Schritte zu erarbeiten, wie Sie in den nächsten Tagen und Wochen vorgehen werden, und natürlich überprüfen wir, ob die bereits beschlossenen Maßnahmen (die erwünschten) Erfolge gebracht haben.
5. Der Abschluss des Gründercoaching
Am Ende unserer Zusammenarbeit liegt ein umfassender Maßnahmenplan vor, dem Sie in der Zukunft folgen können. Im besten Fall dient unsere Arbeit der vergangenen Monate dazu, dass Sie immer wieder eine Grundlage für neue Maßnahmen und Planungen haben. In jedem Fall werden Sie gelernt haben, wie man methodisch an die erfolgreiche Positionierung Ihres Unternehmens im Markt herangeht und hoffentlich werden Sie sich mit einem guten Gefühl an unsere gemeinsame Zeit erinnern. Selbstverständlich stehe ich Ihnen auch über die Zeit des Gründercoachings hinaus hin und wieder für Ihre Fragen zur Verfügung.
Beim Gründercoaching müssen zum Schluss noch einige organisatorische Dinge mit der KfW abwickeln werden. Dazu gehört der Abschlussbericht samt Beraterrechnung mit dem so genannten Schlussverwendungsnachweis. Darin sind die Beratungsleistungen unseres Gründercoachings ebenso festgehalten wie sämtliche Handlungsempfehlungen und Maßnahmen, die wir erarbeitet haben, Des Weiteren mache ich Angaben dazu, wie der KfW-Förderanteil zu überweisen ist. In der Regel stimme ich der Abtretung zu, so dass Sie als Gründer nicht in Vorleistung gehen und nur Ihren Eigenanteil an mich überweisen müssen. Den Anteil der Kosten, die von der KfW gefördert werden, bekomme ich erst nach Prüfung und Genehmigung. Und das dauert manchmal ganz schön lange – aber damit haben Sie dann wirklich nichts mehr zu tun.
Zum Weiterlesen: Teil 2 Inhalte beim Gründercoaching
Hier geht es zum zweiten Teil des Artikels:
„Gründercoaching – Module für eine erfolgreiche Zukunft. Teil 2: Werkzeuge und Maßnahmen“
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Existenzgründer und junge Unternehmer finden viele weiterführende Hinweise und Artikel auf meiner Webseite lambertschuster.de
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