Der Kölner Dom aus außergewöhnlichen Perspektiven

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Meister Gerhard und der Kölner Dom


Er muss ein außergewöhnlicher Mensch gewesen sein, Meister Gerhard, der erste Dombaumeister vom Kölner Dom. Er lebte im 13. Jahrhundert und ist um 1210 geboren und um 1271 gestorben. Er allein hat sich wohl den Gesamtplan vom Kölner Dom ausgedacht. Welche eine starke Vision! Meister Gerhard war ein Universalgenie. Er hatte zuvor in Nordfrankreich gearbeitet und dort die Technik der Gotik erlernt und war dann nach Köln geholt worden, um im Jahr 1248 den Grundstein zum Kölner Dom zu legen. Nach anfänglicher Begeisterung stockte der Bau und kam im 16. Jahrhundert zum Erliegen. Der Kölner Dom war lange Zeit ein Torso. Das Zeitalter der Renaissance war gekommen und die Gotik war „out“. Erst im 19. Jahrhundert erlebte der Kölner Dom mit der Neugotik einen Aufschwung und konnte nach über 400 Jahren Bauzeit vollendet werden, immer noch nach den ursprünglichen Bauplänen von Meister Gerhard.

Köln im 13. Jahrhundert

Köln erlebte im 13. Jahrhundert gute Zeiten, war eine wohlhabende Stadt, auch aufgrund des Stapelrechts, welches die passierende Schifffahrt verpflichtete, alle Waren in den Kölner Stapelhäusern gegen ansehnliche Gebühren zwischenzulagern. Die Gotik war „in“. Dieser Baustil kam aus Frankreich und die Kölner wollten damals alles bisher Dagewesene übertreffen. Es herrschte Aufbruchsstimmung. Jeder beteiligte sich an dem Vorhaben einer noch nie dagewesenen Größe und Pracht. Betuchte Bürger durch Spenden und weniger betuchte durch freiwillige Eigenleistungen.

Würde es überhaupt möglich sein, ein in dieser Art noch nie dagewesenes und außergewöhnliches Bauvorhaben zu realisieren? Das fragten sich im 12. Jahrhundert viele Menschen. So ist die Zeit des Dombaus auch mit Sagen umwoben. Eine Sage erzählt von einem Pakt zwischen dem Teufel und Meister Gerhard. Eine andere Sage sagt die Zukunft voraus. Der Kölner Dom werde viele Zeiten erleben, gute und schlechte Zeiten. Einmal würden schlimme Zeiten kommen, in denen brennende Steine vom Himmel auf den Kölner Dom niedergehen würden. Alles um ihn herum würde zerstört werden. Nur er, der Kölner Dom allein würde überleben.

Heute können wir zurückblickend feststellen, dass sich diese Vorhersage erfüllt hat. Köln durchlebte Das zerstörte Köln und der Kölner Dom nach dem 2. Weltkriegim Zweiten Weltkrieg schlimme Zeiten. Köln wurde durch Fliegerangriffe mit brennenden Steinen vom Himmel zerbombt wie keine andere Stadt in Deutschland. Auf 1 m² Fläche kommt durchschnittlich eine Bombe. Die Stadt war für die nächtlichen Fliegerangriffe aus England ein ideales Ziel. Sie folgten von Norden kommend dem silbernen Band des Rheins und nach dem Leverkusener-Rheinbogen suchten sie den dunklen Schatten des Doms. Dort angelangt öffneten sie die Luken und ließen den Bombenhagel auf die leidende Stadt niedergehen.  Über zweihundertfünfzig Fliegerangriffe wurden verzeichnet. In der Nacht zum 31. Mai 1942 zogen 1047 Bomber über Köln hinweg und vollzogen ihr zerstörerisches Werk. Das zweitausend Jahre alte römische Köln brannte danieder. Welch großes Leid erfuhren die Stadt und deren Menschen. Kein Stein blieb auf dem anderen. Auch der Dom wurde schlimm getroffen. Gewölbe stürzten ein. Aber er überlebte diese schlimme Zeit. Nur ein Querschläger drohte den Kölner Dom tödlich zu verletzen. Er beschädigte einen Grundpfeiler des nördlichen Turms schwer. Der Turm drohte umzufallen. Die Kölner verstanden es, in einer Nacht- und Nebel-Aktion mittels einer provisorischen Plombe aus Ziegelsteinen diese Lücke schnell wieder zu schließen und bewahrten so den Turm vor dem Umsturz und den Dom vor der Totalzerstörung. Jahrzehnte sah man diese Wunde. Jetzt ist sie seit einiger Zeit wieder geheilt.

Wie es zu diesem Film über den Kölner Dom kam

Erfreuen Sie sich dieses außergewöhnlichen Films. Das Fotomaterial lieferte Michael Михаил Дечев aus Varna in Bulgarien. Wie hatten gemeinsam eine Führung über den Dächern vom Kölner Dom und natürlich auch im Kölner Dom im März 2015. BUCKO-Pillow hatte eingeladen.

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