Beitrag von Markus Müller
346.400 Existenzgründungen gab es im Jahr 2012 in Deutschland, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Für viele Menschen eröffnet der Schritt in die berufliche Selbständigkeit neue Chancen, sich erfolgreich im Arbeitsleben zu behaupten und sich vielleicht sogar einen langgehegten Traum zu erfüllen. Das betrifft nicht nur junge Semester. Im Gegenteil: Die Zahl der Gründer ab 45 Jahren hat in der jüngsten Vergangenheit stark zugenommen.
Wer geschickt vorgeht, kann bei einer Existenzgründung viele Fördermittel und steuerliche Begünstigungen nutzen. Dennoch bleibt eine solche Entscheidung mit einem gewissen Risiko verbunden. Damit der eigene Plan aufgeht, ist gerade anfangs Haushalten gefragt. Schließlich ist das Kapital in vielen Fällen knapp bemessen. Da gilt es, bei Kleinigkeiten mit dem Sparen anzufangen. Hier haben wir einige Tipps für Sparmaßnahmen zusammengestellt, die dazu beitragen, dass Existenzgründer über die erste schwere Zeit hinwegkommen.
Rabatte von Geschäftspartnern stets nutzen
Wer seine Selbständigkeit gerade erst begonnen hat, spart gewöhnlich an allen Ecken und Enden. Besteht die Möglichkeit, Rechnungen spät zu bezahlen, kann dies eine Erleichterung darstellen. Allerdings ist hier Vorsicht angesagt, damit die Gesamtsumme dadurch nicht deutlich höher ausfällt.
So sollten Selbstständige den sogenannten Lieferantenkredit möglichst nur in Notfällen in Anspruch nehmen, auch wenn dieser im ersten Moment verlockend erscheint. In vielen Fällen räumen Lieferanten nämlich einen Nachlass, den sogenannten Skonto ein, wenn eine Ware innerhalb einer bestimmten Frist von beispielsweise zwei Wochen bezahlt wird. Dieser beträgt in der Regel einen Prozentsatz von zwei oder drei Prozent vom Bruttorechnungsbetrag, manchmal sogar mehr.
Wird bei einem Einkauf im Wert von 300 Euro ein Prozentsatz von 2 Prozent gewährt, so beträgt das Skonto
300 Euro x 2 % = 6 Euro
Der Zahlbetrag verringert sich damit auf 294 Euro.
Wird das Skonto nicht genutzt, besteht in der Regel ein Zeitraum zwischen dem Skontozahlungsziel und dem allgemeinen Zahlungsziel, der als Lieferantenkredit bezeichnet wird. Zahlt der Kunde in diesem Zeitraum, wird der komplette Betrag fällig, allerdings ohne zusätzliche Mahngebühren oder Zinsen. Manchmal ist das Skonto auch gestaffelt. Das bedeutet: Je früher der Kunde zahlt, desto höher ist das Skonto.
Ein Lieferantenkredit kann je nach Betrag und Skonto auf ein Jahr gerechnet deutliche finanzielle Kosten verursachen. Um diese zu vermeiden, ist es mitunter sogar sinnvoll, eher den Kontokorrentkredit (Überziehungskredit) der eigenen Bank zu nutzen. Dabei ist es aber wichtig, die Belastungen im jeweiligen Fall gegeneinander aufzurechnen und sich dann für die günstigere Variante zu entscheiden.
Selbstständige sollten demnach beachten:
- Ein Lieferantenkredit kann teuer sein.
- Durch Skonto lässt sich sparen, vor allem bei größeren Beträgen.
- Es kann sich lohnen, den Überziehungskredit von Banken in Anspruch zu nehmen, um ein Skonto zu nutzen.
Übrigens: Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern, die Existenzgründern mit einem entsprechenden Nachweis (zum Beispiel Gewerbeschein) einen festen Nachlass auf Produkte in ihrem Sortiment bieten. Solche Gelegenheiten sollten sich Selbständige nicht entgehen lassen.
Im Bürobetrieb sparen
Wer sich selbständig macht, braucht in der Regel ein Büro und die entsprechende Büroeinrichtung. Auch dies kann ins Geld gehen. Auf bestimmte Dinge, wie einen Computer, können Existenzgründer zwar kaum verzichten, mit ein paar Maßnahmen lässt sich aber auch in dieser Hinsicht Geld sparen.
- Langsam anfangen: Am Anfang genügt oft das Notwendigste für einen reibungslosen Betrieb. Mit der Zeit können Bürobesitzer dann ihre Einrichtung ausbauen.
- Gebraucht kaufen: Es muss nicht immer neu sein. Gerade technische Geräte wie Laptops gibt es günstig gebraucht, oftmals inklusive Garantie.
- Billiges Zubehör wählen: Für Originalzubehör wird oft hochwertiger und billiger Ersatz im Handel angeboten. Das gilt zum Beispiel für Tintenpatronen. Hier stehen Refill-Patronen oder Produkte von Drittherstellern zur Verfügung. Sie bringen oft ähnliche Leistungen wie die Originale und sind deutlich kostengünstiger. Auf Tonerpartner.de werden umfassende Informationen zum Thema Toner & Tinte zur Verfügung gestellt.
- Angebote vergleichen: Gerade in Zeiten des Internets lassen sich schnell echte Schnäppchen ausfindig machen. Manchmal kann es sich lohnen, sich mit anderen Selbständigen zusammenzuschließen und von Rabatten bei einer Sammelbestellung zu profitieren.
Grundsätzlich ist eine möglichst genaue Buchführung und Planung von zentraler Bedeutung für Selbständige. Dazu gehört auch, notwendige und optionale Anschaffungen aufzulisten und sich so einen Überblick über künftige Ausgaben zu verschaffen.
Steuervorteile nutzen
Existenzgründer müssen sich mit so vielen Dingen auseinandersetzen, dass sie manche Vorteile oft gar nicht ausnutzen. Das betrifft in vielen Fällen steuerliche Begünstigungen. Dabei haben alle, die am Beginn einer selbständigen Tätigkeiten stehen, zahlreiche Möglichkeiten, durch Abschreibungen Geld zu sparen. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden:
- Werbungskosten für das Homeoffice: Wer zum Beispiel als freiberuflicher Texter zu Hause arbeitet, kann Ausgaben für ein Arbeitszimmer voll absetzen. Besteht ein solches nicht, können trotzdem Werbungskosten in einer Höhe bis zu 1250 Euro steuerlich geltend gemacht werden.
- Bewirtungskosten: Treffen sich Existenzgründer mit Geschäftspartnern oder potenziellen Auftraggebern zum Essen, tun sie gut daran, sich einen Bewirtungsbeleg mitgeben zu lassen. Auch hier besteht die Möglichkeit, Geld zu sparen.
- Investitionsabzugsbetrag: Selbständige und Freiberufler, die Geld für künftige Anschaffungen beiseite legen, können dadurch ihren Gewinn mindern und so die Steuerlast drücken. Allerdings müssen sie dem Finanzamt genau mitteilen, welche Güter sie erwerben möchten, und diese dann spätestens drei Jahre nach der Abschreibung tatsächlich anschaffen. Maximal dürfen 40 Prozent des Wertes der betreffenden Güter abgezogen werden.
Bei allen Steuerbelangen ist es von zentraler Bedeutung, Belege aufzuheben. Nur Ausgaben, die Existenzgründer ausreichend belegen, werden bei der Steuer berücksichtigt. Teilweise betrifft dies sogar schon Vorbereitungen auf die Selbständigkeit. Es lohnt sich also, bereits vor der Existenzgründung mit dem Sammeln von Belegen zu beginnen (zum Beispiel für Teilnahmegebühren von Seminaren oder ähnlichen Veranstaltungen).
Fazit
Im ersten Moment schrecken viele vor einer Existenzgründung zurück, weil sie das damit verbundene finanzielle Risiko scheuen. Dabei stehen gerade Freiberuflern und Selbständigen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Ausgaben in Grenzen zu halten und diese steuerlich geltend zu machen. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, ist es wichtig, ausreichend informiert zu sein und möglichst genau zu planen. Oft werden Vorteile aus reiner Unwissenheit nicht wahrgenommen.
Deshalb lohnt es sich, sich schon vor dem Schritt in die Selbständigkeit mit den damit verbundenen finanziellen Aspekten zu befassen. Dafür ist nicht immer gleich ein professioneller Finanzberater notwendig. Manchmal genügt es schon, sich bei Bekannten, die ihre Existenzgründung erfolgreich gemeistert haben, ein paar gute Tipps zu holen.
(Bildquellen: Abbildung 1: © FirmBee (CCO-Lizenz) / pixabay.com, Abbildung 2: © FirmBee (CCO-Lizenz) / pixabay.com)
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