Blog-Gespräch mit Frank Holzweißig, Gründer und Geschäftsführer vom Onlineshop fitstore.de – Produkte für Bewegung im Leben
Bereits 2001 richtete Geschäftsführer Frank Holzweißig, damals noch Student der Fachrichtung Bauingenieurswesen, seinen Shop ein. Die Nachbetreuung von Physiotherapiepatienten im Anschluss an die Behandlung mit den richtigen Geräten und Hilfsmitteln war und ist das erklärte Ziel von Fitstore.de. Wie er zu seinem Geschäft kam, worauf es bei einem Onlineshop ankommt und welche Pläne er für die Zukunft von fitstore hat, verrät er im Blog-Gespräch mit Unternehmensberater Lambert Schuster.
Lambert Schuster: Herr Holzweißig, Sie betreiben erfolgreich einen Onlineshop www.fitstore.de mit Produkten für Freizeit und Sport. Wie kamen Sie auf die Idee, eine Existenz mit einem Shop-System im Internet aufzubauen? Erzählen Sie uns etwas über Ihre „Erfolgsstory“.
Frank Holzweißig: Als Handballer war ich in der Vergangenheit mehrere Male Patient in der Physiotherapie. Nach Abschluss der Behandlung steht man dann da und würde ja vielleicht mit den Übungen weitermachen, aber man hat die Geräte und Hilfsmittel nicht, die einem in der Therapie zur Verfügung stehen. Ich habe festgestellt, dass die Physiotherapeuten Hemmungen haben, ihren Patienten diese Geräte zu verkaufen, und Wackelbrett, Thera-Band, Sitzball und ähnliches bekommt man eben nicht an jeder Ecke. Deshalb habe ich beschlossen, einen solchen Onlineshop einzurichten – das war schon 2001 – weil ich fest davon überzeugt war, dass das Erfolg haben würde.
Welchen beruflichen Hintergrund haben Sie und welchen Weg sind Sie bei der Gründung von fitstore gegangen?
Ich bin Bankkaufmann und habe Bauingenieurswesen studiert. Ich habe Fitstore.de noch während des Studiums gemeinsam mit einem Kommilitonen gegründet. Als Studenten waren wir in der komfortablen Situation, kein zusätzliches Einkommen erzielen zu müssen, so dass wir unsere Gewinne aus dem Onlineshop immer wieder in neue Ware investieren konnten. So wuchs das Sortiment und mit ihm das Unternehmen.
Haben Sie bei der Gründung Ihres Onlineshops Fördermittel in Anspruch genommen oder nehmen Sie diese immer noch in Anspruch?
Zum Start von Fitstore.de habe ich keine Fördermittel in Anspruch genommen. Nicht, dass ich das bewusst nicht wollte – ich wusste einfach nicht, dass es solche Hilfen gibt. Als ich dann nach ca. fünf Jahren meinen Lebensunterhalt alleine aus dem Onlineshop bestreiten wollte, habe ich eine Förderung für die Beratungskosten eines Unternehmensberaters bekommen.
Wie sieht es mit Krediten aus? Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?
Um den Onlineshop zu vergrößern, insbesondere für professionelle Hard- und Software und eine deutliche Sortimentserweiterung, benötigte ich Fremdmittel. Vor dem Kreditantrag musste ich erst einmal einen Businessplan für fitstore machen und nach Rücksprache mit dem damaligen Unternehmensberater erneut überarbeiten, bevor ich überhaupt einen Kreditantrag stellen konnte. Leider lief das alles nicht so glatt, der Banker hatte das Konzept vor dem Kreditgespräch nicht gründlich genug studiert, der Unternehmensberater, mit dem ich vor Ihnen zusammengearbeitet hatte, kam zu spät zum Termin. Dann wurde die Zusage, die die Bank mündlich ausgesprochen hatte, plötzlich wegen eines bestehenden Dispositionskredits wieder zurückgezogen. Das war schon eine harte Zeit, ich hing ziemlich in der Luft, hatte Existenzängste, aber schließlich kam die Zusage und ich konnte mit meinem Onlineshop weitermachen.
Ein Business als reines Handelsunternehmen und dann noch als Onlineshop steht unter enormem Wettbewerbsdruck. Wie unterscheidet sich fitstore.de vom Wettbewerb?
Am Anfang hatte ich klar einen Wissensvorsprung in Sachen E-Commerce, das war ja zu Beginn des Jahrtausends, außerdem war ich ziemlich flexibel. Heute sehe ich den großen Vorteil von fitstore in unserem klaren Sortiment mit sinnvollen Produkten, in der Zuverlässigkeit bei der Auslieferung und in der persönlichen Kundenbetreuung. Unsere Kunden, von denen viele zufriedene Stammkunden sind, wissen dies offensichtlich zu schätzen: Unser Zuverlässigkeitsindex bei Trusted Shops und Amazon liegt bei 100%. Die wichtigsten Wettbewerber mit Onlineshop liegen bei 96-98%.
Sie verkaufen Ihre Sport- und Therapieartikel über Ihren eigenen Onlineshop, aber auch bei Amazon und bei ebay. Wie haben Sie es geschafft, Kundenakzeptanz zu erzielen?
Als Newcomer im Onlineshop-Business muss man erst einmal eines können: Abwarten. Wenn dann die ersten Aufträge kommen, ist es wichtig, dass man gute Arbeit leistet. Die Beurteilungen der ersten Kunden haben viel Einfluss auf den weiteren Erfolg. Denn der Onlinekunde, der ja seinen Händler auf allen Kanälen bewerten kann, hat heute eine sehr machtvolle Position. Negative Bewertungen treffen einen Online-Händler schwer.
Was muss man bei dem Aufbau eines Onlineshops beachten?
Am wichtigsten ist das Konzept. Die Fragen „Woher sollen die Kunden kommen?“ und „Warum sollten sie bei mir kaufen?“ müssen vor dem Start klar beantwortet werden. Ein Onlineshop muss außerdem rechtlich geprüft werden. Es gibt dabei unüberschaubar viele rechtliche Dinge zu beachten. Schon kleine Fehler können sehr teuer werden. Ein weiterer Punkt, den man zu berücksichtigen hat, ist die Logistik. Lager, Versand, Rücknahme – all dies reibungslos funktionieren. Kaum ein Kunde akzeptiert heute noch einen Onlineshop, der erst eine Woche nach Bestellung ausliefern kann. Hier liegt eine große Herausforderung, die wir mit fitstore sehr gut meistern.
Außerdem ist es hilfreich, wenn man als Onlineshop-Betreiber Ahnung von der Technik hat. Es gibt heute unglaublich viele Anbieter, die Webshops einrichten können, dazu noch mehr Spezialisten für die Suchmaschinenoptimierung, aber die Dienstleistungen sind oft überteuert. Daher ist es sinnvoll, sich Grundkenntnisse in SEO anzueignen sich einen guten Überblick über die gängigen Shopsysteme und Warenwirtschaftssysteme zu verschaffen. Hier empfehle ich übrigens auf weit verbreitete Best-Practice Lösungen zurückzugreifen.
Was sollte man tun, um als Onlineshop vom Kunden wahrgenommen zu werden und welche Marketing-Strategien haben Sie mit fitstore verfolgt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen?
Als wir 2001 anfingen, reichte es aus, sich in diversen Online-Katalogen einzutragen, um die Seite bekannt zu machen – damals unter anderem Excite, Yahoo, Lycos, oder AltaVista. SEO war da noch kein großes Thema und Google nicht der ‚Alleinherrscher“ im Web. Ein echter Durchbruch kam aber mit dem Start von Google Adwords. Hier waren wir so etwas wie Pioniere, denn wir haben den Werbedienst als einer der ersten Onlineshops der Branche genutzt und den fitstore-Umsatz von damals zwei auf zehn Bestellungen täglich verfünffacht.
Konversion ist das Schlüsselwort im Online-Marketing. Konversion steht bei Ihnen für die Umwandlung von Suchergebnissen in Seitenaufrufe und von Kaufinteressenten in Käufer. Welche sind die drei wichtigsten Elemente Ihrer Konversions-Strategie?
Die Produkte anbieten, die der Kunde hinter der Anzeige erwartet.
Vertrauen schaffen, indem man dem Kunden zeigt, dass er sich in einem sicheren, preislich fairen Onlineshop befindet.
Einen klaren und einfachen Bestellprozess ermöglichen. Hier sollte der Kunde insbesondere die Zahlungsmöglichkeiten finden, die er erwartet, nämlich Paypal, Kreditkarte, Nachnahme und möglichst Kauf auf Rechnung.
Was betrachten Sie als die größte Herausforderung in Ihrem täglichen Geschäft und als Unternehmer im Allgemeinen?
Ganz klar: Das Treffen von Entscheidungen, ohne auf Erfahrungen zurückgreifen zu können. Bei vielen Maßnahmen ist völlig offen, welcher Ertrag am Ende dabei herauskommt, viele Planungen hängen damit an einem seidenen Faden, und das ist jedes Mal wieder eine große Herausforderung und bedarf starker Nerven. Ich kann daher nur empfehlen, immer mit einem gut durchdachten Konzept an die Dinge heranzugehen, am besten mit einem guten Unternehmensberater.
Wohin wollen Sie fitstore in den nächsten zwei Jahren entwickeln?
Aktuell liegt unser Fokus auf einem ‚Offline-Standbein‘. Bislang haben wir uns ja auf die Online-Nachversorgung von Physiotherapiepatienten spezialisiert. Jetzt möchte ich unserer Zielgruppe noch mehr entgegen kommen und baue daher aktuell einen Partnerpool mit interessierten Physiotherapeuten auf. Ziel dieser Partnerschaft ist es, dem Therapeuten eine kompetente Unterstützung bei der Versorgung seiner Patienten nach der – meist auf sechs bis zehn Einheiten begrenzten – Therapie zu bieten.
Welchen Rat haben Sie für Gründer, die ein Handelsgeschäft über das Internet aufbauen wollen?
Entwickeln Sie ein Konzept und greifen Sie für Ihren Onlineshop unbedingt auf Best-Practice-Lösungen zurück, auch wenn diese im ersten Moment teurer erscheinen.
Vielen Dank. Ich wünsche Ihnen und Fitstore.de weiterhin recht viel Erfolg.
Freiberufliche PR-Redakteurin, Texterin, Journalistin, Presse-Referentin, Trainerin für Pressearbeit in KMU | Ich schreibe für Sie Hintergrundartikel, Veranstaltungsberichte, Blog-Texte, SEO-Texte, Texte für Ihre Homepage, Broschüren, Kataloge etc. | In meinen Presseworkshops lernen Sie, wie Sie Ihr Unternehmen in die Medien bringen.
Silke Wiegand | Mehr als Worte! - Text, Beratung, Training | www.mehr-als-worte.de | silke.wiegand@mehr-als-worte.de | Tel.: 02235.994221
Inhaltsverzeichnis
Lars Strempel
Lars Strempel ist ehemaliger Geschäftsführer, internationaler Director, Unternehmer und zertifizierter Systemischer Coach. In seiner Beratung hilft er Selbständigen & Unternehmern bei Klarheits- und Veränderungsprozessen für mehr Wirtschaftlichkeit und Wachstum in Positionierung, Marketing und Vertrieb.
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Eine Antwort
Sehr interessant und schön zu lesen, weiter so!