LARS STREMPEL

Der Domainname und seine richtige Auswahl

Gastbeitrag von Victoria Britscho

Wer eine eigene Website plant, denkt häufig zuerst über den richtigen Namen für die Domain nach. Doch wie kann diese Entscheidung am besten getroffen werden und welche Faktoren müssen dabei berücksichtigt werden?

Der Aufbau einer Domain

Eine Domain wird aus drei Bestandteilen zusammengesetzt:

www.beispiel-domain.de

  1. www
  2. Second-Level-Domain
  3. Top-Level-Domain

Das am Beginn einer Domain stehende www (World Wide Web) wird durch einen Punkt von der Second-Level-Domain (SLD) getrennt, in diesem Fall beispiel-domain. Das ist der eigentliche Name der Domain, welchen Sie aussuchen. Diese wiederum wird durch einen Punkt von der Top-Level-Domain (TLD) getrennt. In diesem Beispiel handelt es sich um die Endung für eine deutsche Website (de).

Die Länge des Domainnamens

Bei der Auswahl des Domainnamens spielt die Länge eine große Rolle, damit er sowohl aussagekräftig als auch einprägsam ist. Hier einmal drei Beispiele für unterschliedliche Längen einer Domain:

  1. www.das-ist-eine-website-die-als-beispiel-dient.de
  2. www.dasisteinewebsitediealsbeispieldient.de
  3. www.beispiel-website.de

In diesem Beispiel ist die erste Domain eindeutig zu lang, kaum jemand merkt sich eine so lange Adresse. Noch höher werden die Barrieren, wenn die Bindestriche fehlen, da es so noch unübersichtlicher wirkt.

Jedoch ist auch ein zu kurzer Domainname ungeeignet:

www.bewe.de

Wichtige Faktoren eines Domainnamens sind seine Aussagekraft und die Anziehung von Kunden. www.bewe.de ist als Domainname daher ungeeignet, da potenzielle Besucher keine Vorstellung davon gewinnen, worum es auf der Website geht.

Domainname

Keywords im Domainnamen

Um bei Google und anderen Suchmaschinen gute Platzierungen zu erzielen, ist die richtige Auswahl und Platzierung von Keywords sehr wichtig. Daher ist auch ein Vorkommen in der Domain sehr hilfreich. Dadurch sieht ein Besucher direkt, um welches Thema es auf der Website geht. Auch die Suchmaschinen bewerten das positiv. Die Keywords sollten jedoch nur eingefügt werden, wenn es auch passt. Weiterhin ist es hier ratsam, nur das Hauptkeyword der Website auszuwählen. Sowohl für Besucher als auch für die Suchmaschinenoptimierung (SEO), ist es kontraproduktiv, zu viele Schlagwörter einzubauen, wie zum Beispiel hier:

www.beispiel-muster-vorlage-entwurf-vorbild-modell.de

Aussprache und Schreibweise

Ein Domainname, der leicht auszusprechen und zu schreiben ist, bringt viele Vorteile mit sich. Zum Beispiel bleibt er besser in Erinnerung und Sie vermeiden Missverständnisse in Gesprächen über Ihre Website.

www.yssoeck.de

Dieser Name ist folglich aus mehreren Gründen ungeeignet. Bei jedem Gespräch, egal ob persönlich oder am Telefon, ist es nötig diese Adresse zu buchstabieren, ansonsten bleiben zu viele Unsicherheiten:

  • Wird die Adresse am Anfang mit „i“ oder „y“ geschrieben?
  • Wird das Ende mit „k“ oder „ck“ geschrieben?
  • Wird der Umlaut ausgeschrieben als „oe“ oder bleibt ein „ö“?

Umlaute in Domainnamen

Umlaute sind in Domainnamen zwar zulässig, führen aber zu technischen Problemen. Enthält Ihr Firmenname einen Umlaut und Sie beabsichtigen diesen ebenfalls als Domainnamen zu nutzen, macht es Sinn zwei Domainnamen zu registrieren wie beispielsweise:

  1. www.krämer-stifte.de
  2. www.kraemer-stifte.de

Durch die Verwendung der Umlaute wird die Auffindbarkeit der Website verbessert und der Name bleibt einprägsam. Suchmaschinen bevorzugen aber Domainnamen ohne Umlaute. Deswegen empfehlen wir mithilfe eines Canonical-Tags zu verhindern, dass die Version mit Umlaut indexiert wird.

In den meisten Fällen gleicht die E-Mail-Adresse dem Domainnamen, auch hierbei ist eine Adresse ohne Umlaut empfehlenswert. Einige E-Mail-Server unterstützen die Darstellung von Umlauten nicht. Auf Grund dessen ist es möglich, dass E-Mails mit der Adresse info@krämer-stifte.de nicht zugestellt werden.

Eine Top-Level-Domain auswählen

Wie anfänglich beschrieben, heißt die Endung der Domain TLD. Erstellen Sie eine deutsche Website, bietet sich zum Beispiel die Endung .de an. Jedoch gibt es eine große Auswahl an Top-Level-Domains, hier einige Beispiele:

  • ccTLDs (Country Code Top-Level-Domain – ordnet eine Domain einem bestimmten Land zu)
    • .de (für Deutschland)
    • .ch (für die Schweiz)
    • .fr (für Frankreich)
  • Für bestimmte Regionen
    • .nrw (für Nordrhein-Westfalen)
    • .bayern (für Bayern)
  • Beschreibende TLDs
    • .jobs (für Personalabteilungen)
    • .info (für Informationsdienste)
    • .coop (für Kooperationen)

Detaillierte Listen und Erklärungen zu den Endungen gibt es auf vielen Seiten im Internet, zum Beispiel hier.

Domainname: Top-Level-Domains

Hintergründe von Domains

Ist ein passender Domainname ausgewählt, welcher die zuvor genannten Anforderungen erfüllt, so bleiben noch zwei Fragen offen:

  1. Ist die Domain noch frei?
  2. Handelt es sich um eine verbrannte Domain?

1. Ist die Domain noch frei?

Nach der Entscheidung für einen Domainnamen stellt sich die Frage, ob dieser noch verfügbar ist oder schon von einem anderen Websitebetreiber genutzt wird. Dafür gibt es im Internet viele nützliche Tools. Diese geben dann Auskunft darüber, ob die Domain noch frei ist.

2. Handelt es sich um eine verbrannte Domain?

Schon einmal registrierte Adressen, mit welchen gegen die Bestimmungen von Suchmaschinen, wie zum Beispiel Google verstoßen worden ist, werden auch als „verbrannte Domains“ bezeichnet. Zur Strafe entfernt Google diese Webseiten aus dem Index und zeigt sie nicht mehr in den Suchergebnissen an. Um herauszufinden, ob eine Domain vorbelastet ist, ist ein wenig Recherche nötig:

  1. Durch ein Whois-Tool feststellen, ob die Domain zuvor schon einmal registriert war.
  2. Den Domainnamen googeln, um herauszufinden, welchen Ruf die Website hat.
  3. Herausfinden, ob die Website noch bei Google indexiert ist.

Ist die Domain weiterhin im Index zu finden, so liegt auch keine Abstrafung vor. Ist sie jedoch gelöscht, heißt das nicht unbedingt, dass es sich um eine verbrannte Domain handelt. Denn Websites, die seit einiger Zeit offline sind, werden ebenfalls entfernt.

Folglich ist es manchmal schwierig herauszufinden, was mit einer schon genutzten Domain zuvor passiert ist. Erwischt man eine verbrannte Domain, ist es möglich, einen Reconsideration Request an Google zu stellen. Dann wird die Seite von der Suchmaschine erneut geprüft und wieder in den Index aufgenommen, wenn alles in Ordnung ist.

Rechtliche Hinweise

Abschließend soll darauf hingewiesen werden, dass es wichtig ist verschiedene Rechtsgebiete, wie Markenrecht, Wettbewerbsrecht und Namensrecht bei der Auswahl eines Domainnamens zu beachten.

Fazit

Während der Suche nach dem richtigen Domainnamen gibt es viele zu beachtende Faktoren. So spielen sowohl die Suchmaschinen als auch die menschlichen Besucher eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Daher ist es von Vorteil sich an dieser Stelle ausreichend Zeit zu lassen, um das beste Resultat zu erzielen.

(Bilder © Pixabay | © shutterstock)

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