Gastbeitrag zum Musik-Dienst mit Beispielen
Musik hat die Macht, Grenzen niederzureißen, Feinde zu versöhnen und Liebende zu vereinen. Gerade weil Musik in grundsätzlich allen Kulturen der Welt positiv behaftet und ein überaus emotionales Gut ist, boomt die Branche rund um schöne Töne nicht nur in Europa, sondern auch auf der ganzen Welt. Davon profitieren letztendlich nicht nur die verschiedenen Musiker sowie deren Manager und Agenten, sondern auch zahlreiche andere kreative Köpfe, die wissen aus dem Bereich Musik jede Menge Profit zu machen. Das Spektrum an Möglichkeiten ist groß und vor allem junge und dynamische Start-Ups haben vielerorts die Chance, die Musikszene aktiv mitzugestalten und zu prägen. Vielen Konsumenten ist die Macht dieser Start-Ups gar nicht bewusst, denn tatsächlich geben sie mit ihrer Richtung häufig das vor, was demnächst angesagt sein wird. Abseits davon gibt es aber auch Unternehmen rund um die Musikbranche, die nicht nur den eigenen Profit vor Augen haben, sondern die tatsächlich etwas bewegen wollen.
Genau aufgrund dieser abwechslungsreichen Vielseitigkeit sollen nachfolgend verschiedene Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt werden, die sich seit jüngster Zeit mit Musik beschäftigen und dabei ganz individuelle Ziele und Erfolgsaussichten im Gepäck haben.
Musik-Dienste in Deutschland: Erfolgreiche Start-Ups mit zukunftsweisenden Ideen
Deutschland gilt bereits seit einigen Jahren als wichtiges Gründungsland für innovative Start-Ups, die nicht selten den Weg hinaus in die große weite Welt finden. Hierzu gehören immer wieder auch Unternehmen, die sich mit dem Thema Musik beschäftigen.
Musik-Dienst SoundCloud
Ein besonders prominentes Beispiel ist der Online-Musikdienst SoundCloud. Das Unternehmen wurde im Jahr 2007 in Berlin gegründet und hat seinen juristischen Sitz mittlerweile in London. Der ursprüngliche Gedanke hinter der Plattform war, dass Musiker über SoundCloud ihre Stücke schneller und unkomplizierter miteinander austauschen sollten. Die Entwicklungen führten aber sehr schnell dazu, dass auch User sich die Songs der Bands und Musiker ohne Log-In und vollkommen kostenfrei anhören konnten. So entstand binnen kürzester Zeit eine scharfe Konkurrenz zum Anbieter MySpace, der zur damaligen Zeit durchaus noch international gefragt gewesen ist. Mittlerweile gilt SoundCloud für viele Bands als Standard, wenn sie ihre Musik im Netz auf Webseiten vorstellen und gleichzeitig einen heißen Draht zu ihren Fans pflegen wollen. Der Nutzen für Künstler und Konsumenten ist dementsprechend gleichermaßen gegeben.
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Musik-Dienst tape.tv
Musikvideos waren schon immer eine besonders attraktive Möglichkeit, um Songs zu konsumieren und dabei neben den akustischen Reizen gleichzeitig noch die individuellen genießen zu können. Die ursprünglichen Musiksender im TV haben sich jedoch nach und nach beinahe vollständig aus dem klassischen Programm zurückgezogen und spielen teilweise heutzutage kaum noch Musik. Tape.tv hat als Musik-Internetsender versucht, sich diesem Trend entgegenzustellen. Mit einer Bibliothek mit rund 45.000 verschiedenen Musikvideos wollte Tape.tv eine neue Generation des Musikfernsehens einläuten: Individueller, passgenauer und vor allem moderner. Die interaktiven Einflussmöglichkeiten der User waren es dann auch, die dem Unternehmen, das 2008 in Deutschland gegründet wurde, attraktive Zahlen, hohe Investitionssummen sowie verschiedene Auszeichnungen und Gründerpreise bescheren konnten. Tape.tv finanziert sich auch heute noch durchgängig über Werbung sowie verschiedene Kooperationen, scheint aktuell aber auf dem absteigenden Ast zu sitzen. Die Kundenzahlen sinken rapide und immer weniger User nutzen den Dienst.
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Schweiz: Ambitionierte Unternehmen sorgen für Abwechslung
Die Schweiz ist aktuell nicht unbedingt als das europäische Land mit einer Vielzahl an neuen und innovativen Start-Ups bekannt. Trotzdem gibt es in der Musikbranche das eine oder andere Highlight zu bestaunen.
Musik-Dienst iGroove
Streamingdienste für Musik gibt es derzeit so viele auf dem Markt, dass die meisten Musikliebhaber gar nicht mehr genau überblicken können, bei welchem Portal sie sich eigentlich zu den günstigsten Konditionen anmelden können. Je günstiger, desto besser – so scheint für den Konsumenten in den meisten Fällen die Devise zu lauten. An den Künstler denken dabei häufig nur die wenigsten. Dabei würde es ohne einen Künstler überhaupt keine Musik geben und genau deshalb ist es so wichtig, dass er für seine Leistungen angemessen bezahlt wird. Bei den meisten Streaming-Diensten ist dies nicht der Fall, denn die Tantiemen, die diese an den Künstler zahlen, sind kaum der Rede wert. Mit iGroove versucht nun ein junges Schweizer Start-Up etwas frischen Wind in die Branche zu bringen und diejenigen zu würdigen, die hinter der Musik mit all ihrer Leidenschaft, ihrem Talent und ihrem Herzblut stehen: die Künstler. Hierfür wird das Bezahlmodell neu aufgerollt: Konsumenten kaufen wieder einzelne Titel. Vom Erlös gehen nur acht Prozent an das Unternehmen iGroove. Vom Rest werden gesetzlich festgelegte Abgaben und Co. gezahlt und was übrig bleibt geht direkt an den Künstler. Das sind im Normalfall 40% mehr als auf anderen ähnlich gelagerten Portalen. Darüber hinaus bietet iGroove die Funktion, dass User für ihre Lieblingssongs auf Wunsch auch mehr bezahlen können als veranschlagt. Unternehmergeist verbindet sich bei diesem Beispiel demnach aktiv mit einem fairen Output für die Musiker.
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Österreich: Förderung der heimischen Musikkultur
Wer nicht oder nur wenig informiert ist, geht davon aus, dass die Musikszene in Österreich recht klein und relativ unspektakulär sein könnte. Tatsächlich jedoch ist der kreative Output in Österreichs Musikszene überraschend groß. Und es gibt einige Akteure, die sich fest vorgenommen haben, diese Vielfalt zu fördern.
Musik-Dienst Music-news.at und Paradox
Mit music-news.at wurde im Jahr 2013 ein Online-Musikmagazin ins Leben gerufen, das sich vornehmlich der Förderung österreichischer Künstler und Künstlerinnen verschrieben hat. Zwar stehen durchaus auch internationale Künstler im Fokus, aber der österreichischen Szene mehr Gehör zu verschaffen ist ein klar deklariertes Ziel. Beiträge im Netz präsentieren sich als Reportagen, Interviews, Konzert-Reviews, Gewinnspiele und vor allem Portraits von zahlreichen Musikern. Hinzu kommen überdies Video-Berichte, die für mehr Lebendigkeit sorgen. Mit dieser web-nativen Nachrichtenplattform sind die Gründe von music-news.at anscheinend aber noch nicht zufrieden. Im Jahr 2015 wurde parallel zum ersten Mal das kostenfreie Paradox-Magazin veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um ein Print-Magazin, das sich schon beim Start als Österreichs größtes Musikmagazin bezeichnen durfte. Mit einer Erstauflage von 200.000 Stück ist das Paradox-Magazin mittlerweile bei rund 30.000 Partner- und Auflagestellen erhältlich, wo Musikliebhaber sich kostenfrei ein Exemplar mitnehmen können. Finanziert wird dieses ehrgeizige Projekt derzeit hauptsächlich über Werbe- und Anzeigenpartner. Das junge Team hinter Paradox und music-news.at setzt sich aus Musikliebhabern unterschiedlichster Genres zusammen und auch das kann als wichtiges Markenzeichen gewertet werden: Die Liebe zur Musik kennt bei diesen beiden Projekten keine Grenzen.
Wollen Sie es mal probieren? Hier geht’s zu music-news.at … und hier zu PARADOX |
(Bilder: | © SOUND CLOUD| © tape.tv | © igroove | © MUSIC MM NEWS | © PARADOX ©)
Quelle: Lucas Nestler, deutsche Bloglinks [trotz aller Sorgfalt kann ich eine Haftung nicht übernehmen]
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