Erfahrungsaustausch, Netzwerken, Empfehlungsmarketing, nützliche Informationen bekommen – das sind die wesentlichen Gründe, aus denen am 26. November 33 Unternehmerinnen und Unternehmer der Einladung zum dritten Netzwerktreffen Runder Tisch Lambert Schuster gefolgt waren. Als Gegenstück zum wahrlich novembergerechten Wetter fanden die Gäste wie gewohnt eine warme und einladende, fast schon vorweihnachtliche Atmosphäre vor. Bei selbstgebackenem Kuchen und reichlich frischem Kaffee konnte den oben genannten Wünschen entsprochen werden. Mit interessanten Vorträgen aus den eigenen Reihen, Zeit für (Fach)Gespräche am Rande und der Gelegenheit, alte Bekanntschaften zu pflegen und neue Verbindungen zu knüpfen. Nur das mit dem Speed Dating … das war wieder so eine Sache. Dazu später mehr.
Die Perspektive wechseln
„Was muss ich tun, um mein Unternehmen in den Konkurs zu treiben?“ Diese Frage war zum Glück nicht der Inhalt des Fachvortrags von Ulrich Kablitz, Gründungs- und Karriereberater aus Lüdinghausen, sondern eine etwas plakative Aufforderung, einfach mal die Perspektive zu wechseln, wenn man ein bestimmtes Problem lösen will. Zum Beispiel das, wie man gute und motivierte Mitarbeiter findet und behält. Ulrich Kablitz: „Chefs vergessen schnell, dass sie auch mal auf der anderen Seite standen, sprich, selbst einen Job gesucht haben.“ Es sei wichtig, immer daran zu denken, was einen selbst motiviert. Ulrich Kablitz empfahl, sich dazu in die Rolle des (zukünftigen) Mitarbeiters zu versetzen und folgende Frage zu beantworten: Welche Bedingungen brauche ich, um meine Arbeit zu meiner eigenen Zufriedenheit und der meines Chefs ausführen zu können? Freiräume, Entfaltungsmöglichkeiten, Entscheidungsspielraum sind hier Schlüsselwörter. Und das ist längst nicht nur zum Vorteil der Arbeitnehmer. „Unternehmen, in denen solche Arbeitsbedingungen umgesetzt werden, sind nachweislich erfolgreicher und kommen schneller aus einer Krise“, sagte Ulrich Kablitz und verwies auf die Studie „Women matter“ der Unternehmensberatung McKinsey, aus der hervorgehe, „dass Unternehmen, die von Frauen geführt werden, sich am schnellsten von einer Krise erholen, denn in diesen Unternehmen gibt es genau diese Freiräume für Kreativität, Ideen und die eigene Entwicklung.“
Trend geht zum Bewegtbild
Gute Ideen braucht man auch, wenn man Interessenten auf die eigene Homepage locken oder an anderer Stelle im Web überzeugen will. Ali Mokhtari, Multimediaspezialist und Social Media Manager aus Köln riet im zweiten Vortrag an diesem Tag, sich auf die rasanten Veränderungen einzustellen, die das mobile Internet mit sich bringt: „Bis 2018 werden weltweit rund 3,3 Milliarden SmartPhones verkauft sein und auch die Verwendung von Tablet PCs nimmt ständig zu. Unternehmen müssen daher neue Wege gehen, ein einfacher Internet-Auftritt reicht ja schon lange nicht mehr.“ Vor allem Tablet-Nutzer sähen sich gerne Videos an, 75 Prozent sogar solche, die länger als zehn Minuten dauern. Ali Mokhtari Empfehlung lautete daher, das Medium Video gezielt einzusetzen, um sich online zu präsentieren. „Der Trend geht zum Bewegtbild. Gerade bei Fachthemen erreicht man mit Videos seine Zielgruppe sehr gut.“ Doch natürlich müssen Videos auch mit den erforderlichen Social Media Maßnahmen flankiert werden. Dabei stehe Facebook „ganz oben“. Insgesamt sollten aber alle Maßnahmen stets in ein sinnvolles Konzept gebettet sein und geplant umgesetzt werden, so der Rat von Ali Mokhtari „sonst kommt es schnell zu Fehlern und Fallen“.
Arbeitsleistung und Zufriedenheit erhalten
Zu einer planvollen Umsetzung riet schließlich auch Sebastian Büder, Inhaber und Geschäftsführer von Mein Aktivraum aus Marienheide in seinem Vortrag zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. „Vom Konzept bis zur professionellen Auswertung der Ergebnisse folgt alles einem wohldurchdachten Plan, der den Erhalt der Gesundheit und Zufriedenheit der Arbeitnehmer und damit der Arbeitsleistung zum Ziel hat“, brachte es Sebastian Büder auf den Punkt. Dafür arbeitet er mit Krankenkassen, Ärzten und anderen Netzwerkpartnern zusammen. Das Wichtigste aber seien die Unternehmen selbst. Sebastian Büder: „Ohne die Unterstützung der Unternehmensleitung ist jedes noch so gute Konzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement zum Scheitern verurteilt.“ Geschäftsführern, die den damit verbundenen Maßnahmen kritisch gegenüberstehen, weiß Sebastian Büder zu begegnen: Schließlich sei erwiesen, „dass Mitarbeiter, die regelmäßig an den entsprechenden Programmen teilnehmen, gesünder, leistungsfähiger und deutlich zufriedener sind“, so sein Credo. Dadurch verringere sich der Krankenstand und in der Folge verbessere sich die Effizienz und die Personalkostenoptimierung deutlich. Betriebliches Gesundheitsmanagement sei daher eine klare Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Netzwerken: Gespräch und Austausch
Und wie war das jetzt mit dem Speed Dating? Schon bei den ersten beiden Treffen war es nicht zustande gekommen. Gastgeber Lambert Schuster hatte diesen Programmpunkt zwar erneut vorgesehen, dann aber wieder verworfen. „Die Teilnehmer waren auch ohne Speed Dating miteinander im Gespräch und Austausch, es war nicht nötig, vielleicht beim nächsten Mal“, so der Unternehmensberater aus Köln.
Nächster Runder Tisch
Beim „nächsten Mal“ wird es draußen hoffentlich nicht so grau und feucht sein wie an diesem Novembertag. Der Termin steht fest und Ideen für die Tagesordnung gibt es bereits: Kommunikation, Steuerfragen und wenn möglich eine Führung durch die Goldene Kammer von St. Ursula.
Das nächste Netzwerktreffen Runder Tisch von Lambert Schuster findet am 11. März 2013 statt.
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