4. Runder Tisch ls: Netzwerken und echte Knochenarbeit

Runder Tisch Lambert Schuster mit Nutzen und Anregungen zur Entwicklung junger Unternehmer

Rund 35 Unternehmerinnen und Unternehmer kamen am 11. März 2013 nach Köln zum vierten „Runder Tisch Lambert Schuster“ bei Unternehmensberater Lambert Schuster. In Fachvorträgen erhielten sie wertvolle Informationen für ihr Geschäft und tauschten sich untereinander aus. Wobei Letzteres dank eines straffen Zeitplans in einer eher ungewöhnlichen Umgebung stattfand: Lambert Schuster hatte erstmals ein kulturelles Highlight auf die Tagesordnung gesetzt, nämlich den Besuch der Kirche St. Ursula mit Vorführung der Schiegnitz-Orgel und einen exklusiven Einblick in die „Goldene Kammer“.

Unternehmensberater Lambert Schuster - S&P UnternehmensberatungRunder Tisch Lambert Schuster: „Unternehmer arbeiten an statt in ihrem Unternehmen.“

Unternehmer? Unternehmerinnen? Gastgeber Lambert Schuster wagte in seinem einführenden Vortrag zu bezweifeln, dass sein Publikum vornehmlich aus Vertretern dieser Spezies bestand. Denn Unternehmer seien fortwährend damit beschäftigt, an statt in ihrem Unternehmen zu arbeiten. Sie entwickelten Ideen, Visionen und Strategien und sorgten dafür, dass der Weg frei ist, anstatt ihn selbst freizuräumen. Stattdessen seien die meisten Selbständigen (und auch die Mehrheit der Anwesenden) aber ihre eigene Fachkraft, die anpacke und das umsetze, was eben gerade anstehe oder von der nächst höheren Stelle vorgeschrieben werde. Allenfalls seien sie noch Manager, die die Fachkräfte anleiteten. Das Bild des Unternehmers aber erfüllten die wenigsten. Stattdessen: 100 Stunden Arbeit in der Woche, kein Urlaub, Beziehungskrise, gesundheitliche Probleme… Lambert Schuster appellierte an seine Zuhörerschaft: „Ändern Sie Ihre Einstellung, machen Sie sich frei von Ihrem Glauben, für alles verantwortlich zu sein, und werden Sie endlich Unternehmer in ihrem eigenen Unternehmen.“

Runder Tisch ls mit BDE - INKASSO e.K., RatingenStefanie Groth, BDE Inkasso: „Wir betreuen jeden Kunden individuell.“

Mit Unternehmern und Unternehmerinnen, die sich ihrer kaufmännischen Verpflichtung zur Zahlung einer erbrachten Leistung entziehen wollen, hat Stefanie Groth regelmäßig zu tun. Und das auch noch freiwillig. Mit der BDE Inkasso hat sie ein Unternehmen gegründet, dessen Inhalt das Eintreiben von Forderungen für ihre Kunden ist. Dabei unterscheidet sie sich grundlegend von großen Inkassobüros, denn für BDE Inkasso ist so gut wie jede Forderung relevant. „Rentabel wird es zwar erst ab einer Forderungssumme von 1.500 Euro“ gab Stefanie Groth bei der Vorstellung ihrer Firma am Runden Tisch von Lambert Schuster unumwunden zu, ergänzte jedoch: „Aber wir werden auch bei kleineren Forderungen tätig, und zwar mit dem gleichen Engagement wie bei großen Summen.“ Das sei dem Anspruch geschuldet, Kunden immer individuell zu betreuen und jede Forderung sorgfältig zu prüfen. „Deshalb gibt es bei uns auch kein Massengeschäft mit 20 Euro Hauptforderung und irgendwann mehr als 100 Euro Nebenkosten“, versprach die Geschäftsführerin mit Blick auf die leider zuweilen gängige Praxis einiger Ausnahmen ihrer Branche. Damit bei der Rechnungsstellung und gegebenenfalls auch beim Mahnen alles korrekt läuft, bietet BDE über das Inkasso hinaus ein komplettes Forderungsmanagement von der Rechnungsstellung über das gerichtliche Mahnverfahren bis hin zur Zwangsvollstreckung an und verfolgt Forderungen bis zu dreißig Jahren.

Runder Tisch ls mit Steuerberater Andreas Thome, Hencinski Jung Thome & PartnerAndreas Thome, Steuerberater: „Bei der Umsatzsteuer lauern viele Fallstricke.“

Ebenfalls mit unternehmerischen Finanzen beschäftigt sich Steuerberater Andreas Thome, der den dritten Vortrag beim Runden Tisch von Lambert Schuster mit der Erkenntnis einleitete, dass die Zusammenarbeit mit ihm und seinen Kollegen für die meisten „ein notwendiges Übel“ darstelle. In der Tat: Buchhaltung und Steuern sind wohl nicht gerade ein Lieblingsthema von Selbständigen, Freiberuflern oder Unternehmern – auch nicht von denen am Runden Tisch von Lambert Schuster. Aber mit Umsatzsteuervoranmeldung, Dauerfristverlängerung, Jahresabschluss oder BWA muss sich nun einmal jeder Selbständige mehr oder minder intensiv auseinandersetzen. Dem engen Zeitplan war es geschuldet, dass Andreas Thome längst nicht alle Aspekte seiner Präsentation ausführen konnte. So setzte er den Fokus insbesondere auf die Bereiche Umsatzsteuer und Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA). „Gerade bei der Umsatzsteuer lauern viele Fallstricke“, so Thome, Partner der Kölner Rechtsanwalts- und Steuerberatersozietät Hencinski | Jung | Thome & Partner. Ein Unternehmen etwa, das gar keine Umsätze macht, sei dennoch zur Abgabe einer Umsatzsteuervoranmeldung verpflichtet, und zwar zu Beginn der Geschäftstätigkeit im Monatsrhythmus. Komme man dieser Verpflichtung nicht nach, drohten nicht nur Säumniszuschläge, sondern auch Zinsforderungen. Außerdem könne das Finanzamt eine Schätzung vornehmen, aus der dem Unternehmer gegebenenfalls nicht unerhebliche finanzielle Forderungen entstünden. Von der so genannten „Kleinunternehmerregelung“, nach der Unternehmen laut § 19 UStG mit einem Jahresumsatz von weniger als 17.500,00 Euro auf das Ausweisen und Abführen der Umsatzsteuer befreit sind, riet Andreas Thome den Gästen von Lambert Schuster ab: „Erstens können Sie dann auch keine Vorsteuer aus Rechnungen anderer Unternehmer abziehen, und zweitens outen Sie sich als kleiner Puper“.

„Die BWA ist die Basis für Ihre Unternehmensstrategie.“

Besonders aufmerksam verfolgten die Netzwerkerinnen und Netzwerker am Runden Tisch von Lambert Schuster Andreas Thomes Ausführungen zur BWA. „Viele meiner Klienten schalten ab, wenn Sie dieses Zahlenwerk sehen“, verriet der Steuerberater. „Dabei sind das ganz wichtige Zahlen, die nicht nur spannende Informationen liefern, sondern auch die Basis für den Kurs und die Strategie des Unternehmens sind.“ Eine BWA lasse sich in ganz unterschiedlichen Arten darstellen, daher empfahl Andreas Thome für die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater: „Fragen Sie sich, welche Zahlen und Informationen Sie brauchen und teilen Sie das Ihrem Steuerberater mit, so dass er die BWA entsprechend für Sie aufbereiten kann.“ Abschließend gab Andreas Thome eine ungefähre Orientierung für die Kosten bei der Zusammenarbeit mit seiner Kanzlei, die sich nach dem Jahresumsatz richte:  Bis 100.000 Euro fallen ca. 120 Euro pro Monat an, bis 200.000 Euro sind es etwa 170 Euro pro Monat und bis 300.000 Euro Umsatz betragen die monatlichen Kosten rund 220 Euro. Für einen Jahresabschluss kommen noch einmal 100 Prozent dazu.

Runder Tisch ls mit VELOGICAL - Erlebniswelten Erobern Effiziente Antriebstechnik / eTechnikAlbrecht Ogando, VELOGICAL engineering: „Velomobile Lösungen sind im Kommen.“

Leider blieben viele Fragen aus dem Publikum zum Thema Steuern unbeantwortet, da die Zeit zum Aufbruch drängte und noch eine letzte kurze Präsentation am Runden Tisch von Lambert Schuster anstand. Sozusagen am „lebenden Objekt“ demonstrierte Albrecht Ogando, Geschäftsführer der VELOGICAL engineering GmbH, ein innovatives E-Bike-Konzept mit miniaturisiertem Antrieb. Nur anderthalb Kilogramm soll der neuartige E-Antrieb einmal auf die Waage bringen. Zum Vergleich: Bei herkömmlichen E-Bikes sind acht bis elf Kilo normal. „Velomobile Lösungen sind im Kommen“, so Albrecht Ogando und führte aus: „Mit miniaturisierten E-Antrieben erschließen wir eine Zielgruppe, die bislang gar nicht vorhatte, E-Bike zu fahren.“ Schon ab August 2013, zur Messe Eurobike, sollen die fast verschleißfreien Mini-Antriebe zur Nachrüstung  erhältlich sein und bis dahin nahezu unsichtbar am Fahrrad montiert werden können. Albrecht Ogando sieht im E-Bike-Markt ein großes Potenzial: „Im Gegensatz zu Elektroautos kommt die E-Bike-Branche ganz ohne gesetzgebende Maßnahmen aus. Daher tummeln sich hier viele Anbieter und es kommt zu einem lebhaften Wettbewerb mit steigenden Marktanteilen im Fahrradgeschäft allgemein.“

Schiegnitz-Orgel und Goldene Kammer

Orgel St UrsulaEinen gelungenen Abschluss fand das 4. Netzwerktreffen Runder Tisch Lambert Schuster in der Kirche St. Ursula zu Köln. Lambert Schusters Bruder Hans Schuster, Partner in der Kölner Rechtsanwalts- und Steuerberatungskanzlei SSP Strauch, Schuster & Partner und Orgelspieler aus Leidenschaft, zog dort an der 2011 eingeweihten Orgel von Andreas J. Schiegnitz buchstäblich alle Register. Kraftvoll versetzte er das beeindruckende, mit zwei Spieltischen ausgestattete Instrument (8,40 Meter Länge, 2,40 Meter Tiefe) in Schwingung und erklärte dessen Aufbau. Trotz des schallgewaltigen Ambiente fanden sich hier und dort Grüppchen zum Netzwerken zusammen, bevor es beim letzten Programmpunkt des Tages in der Goldenen Kammer von St. Ursula echte Knochenarbeit zu bewundern galt. Die ebenso interessanten wie amüsanten Ausführungen von Küster Michael Hammacher zu den vielen Details der Reliquienkammer mit Gebeinen, Büsten und goldenem Zierrat sollte man sich unbedingt einmal gönnen. Gruppen können sich unter der Telefonnummer 0221 133400 für eine Führung anmelden.

Gastreferenten Runder Tisch ls am 11. März 2013

Runder Tisch ls: Lesen Sie auch folgende Beiträge:

So finden Sie ein seriöses Inkassounternehmen
3. Runder Tisch ls am 26. November 2012
2. Runder Tisch ls am 20. August 2012
1. Runder Tisch ls am 14. Mai 2012

Silke Wiegand | Text- und PR-Beratung Mehr als Worte! - Text | Beratung | Training

Autor: Silke Wiegand
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