Das müssen Sie beachten, wenn Sie einen Onlineshop erstellen und erfolgreich sein wollen
Der Trend zum Kauf im Onlineshop nimmt kontinuierlich zu. Eine Studie von statista zum Online-Shopping zeigt: 2014 betrug der Anteil des E-Commerce am Einzelhandelsumsatz in Deutschland 11,1 Prozent, Tendenz steigend. Wer also einen Onlineshop erstellen will, hat auch in Zukunft gute Chancen auf Erfolg. Aber: Nur die besten Online-Shops überleben. Zalando, Amazon etc. haben das geschafft – durch welche Maßnahmen, das sei einmal dahingestellt. Wichtig ist, dass sie durch ganz bestimmte Konzepte führend geworden sind. Ein solches Konzept müssen Sie für sich finden, wenn sie mit Erfolg einen Online-Shop erstellen und betreiben wollen.
Onlineshop erstellen – So lieber nicht!
„Ich bin Hundeliebhaber. Ich möchte einen Onlineshop erstellen für Hundefutter und Hundezubehör.“ Mit diesen Worten saß mir kürzlich eine Gründerin gegenüber, deren Wunsch nach Beratung ich abgelehnt habe. Warum? Die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolgs war mir zu groß. Die Motivation „Hundeliebhaber“ als Alleinstellungsmerkmal reichte mir nicht aus.
Regel #1: Erfolgreiche Onlineshops brauchen eine einzigartige Geschäftsidee
Einfach einen Onlineshop erstellen und „das schnelle Geld machen“ – so stellt sich das manch ein Gründer vor. Leider liest es sich oft so: Einen Onlineshop erstellen und „schnell Geld versenken“. Das geschieht nämlich, wenn die Geschäftsidee hinter dem Onlineshop nicht einzigartig ist. Hundefutter allein ist keine einzigartige Geschäftsidee. Dann vielleicht Biofutter für Hunde? Auch das ist längst abgegrast. Wenn das Geschäft an sich, und damit der Onlineshop, funktionieren soll, muss es etwas Besonderes sein, etwas, das noch keiner hat, der Hundefutter verkauft.
Beispiele für einen erfolgreichen Onlineshop
Was das genau ist, dieses „Besondere“, das kann ich Ihnen nicht sagen, das müssen Sie selbst herausfinden. Ich kann Ihnen aber ein Beispiel vorstellen, in dem klar wird, was ich meine, ein Beispiel, wie aus einer einfachen Geschäftsidee ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickelt wird: Die Teekampagne. Günter Faltin, Professor für Wirtschaftslehre, ließ seine Studenten in einer Projektwerkstatt ein Konzept erarbeiten, wie man mit der Vermarktung von Tee gutes Geld machen kann. Hieraus entstand ein Geschäftsmodell, bei dem die Edel-Teesorte Darjeeling direkt vom Erzeuger importiert und über einen Onlineshop in 500 g-Packungen an den Verbraucher gebracht wird – eine Revolution am Teemarkt. Denn dort fand man vorher zwar eine Vielfalt an Teesorten, aber nur in kleinsten Einheiten bis unter die Decke der Teeladenregale. Das Konzept ging auf, die Teekampagne gilt heute als größter Importeur von Darjeeling-Tee weltweit.
Ein weniger prominentes, aber ebenfalls erfolgreiches Konzept: Der Onlineshop von BUCKO Pillow mit Stillkissen und Waren rund um die Schwangerschaft. Eigentlich sind Stillkissen zuhauf im Internet zu haben. BUCKO hat jedoch gleich mehrere Besonderheiten: Das Design der Stillkissen hebt sich von gewöhnlichen Stillkissen ab. Die zusätzlichen Applikationen findet man sonst nirgends. Die Kissen sind so stylish, dass man sie auch nach der Stillzeit weiterbenutzen kann. Außerdem werden die Produkte in Bulgarien genäht – europäische Fertigung zu günstigen Konditionen.
Doch reichen diese Merkmale aus, wenn man einen Onlineshop erstellen und langfristig erfolgreich sein will? Natürlich nicht. Denn was nützt der tollste Shop, wenn ihn keiner findet?
Regel #2: Erfolgreiche Onlineshops sind führend im Online-Marketing
Geben Sie einmal bei Google den Suchbegriff „Tee“ ein. Sie erhalten sage und schreibe 25.270.000.000 Suchergebnisse. Schon hier hat es die Teekampagne immerhin auf Platz 15 geschafft. Für die Suchanfrage „Darjeeling Tee online kaufen“ steht sie auf Platz eins.
Onlineshop erstellen und mit SEM, SEO und Onpage-Optimierung nach vorne bringen
Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM) sind die Maßnahmen, denen man sich intensiv widmen muss, wenn man einen ertragreichen Onlineshop erstellen und betreiben will. Nur diese beiden sind wichtig, nicht mehr, vor allem aber: nicht weniger!
Suchmaschinenmarketing (SEM) mit Google AdWords, Facebook und Co.
20 bis 30 Prozent Ihres Umsatzes sollten Sie für Ihr Suchmaschinenmarketing mittels Anzeigen über Google AdWords und/oder Facebook einplanen. Dabei müssen Sie immer bedenken, dass in dem Moment, in dem Sie die Anzeigen für Ihren Onlineshop abschalten, Ihr Geschäft vermutlich einbricht. Trotzdem sollten Sie das machen, denn um die Bekanntheit Ihres Shops zu steigern, müssen Sie erst einmal Aufmerksamkeit erlangen.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Ihren langfristigen Erfolg
Damit wir uns gleich richtig verstehen: Suchmaschinenoptimierung (SEO) kostet kaum weniger, als die bezahlte Werbung, führt aber langfristig zu Erfolgen. Und Ihre Positionierung bei Google bleibt (zumindest zunächst) erhalten, auch wenn Sie Ihr SEO-Engagement eine Zeit lang zurücknehmen. Allerdings brauchen Sie Geduld, denn SEO benötigt Zeit. Eine gute Positionierung setzt erst nach zehn oder mehr Monaten ein.
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Onpage-Optimierung
Ein Teil der SEO ist die so genannte Onpage-Optimierung. Damit wollen Sie erreichen, dass Ihr Onlineshop bei der organischen Suche in Google gut gerankt wird. An erster Stelle steht hier der Content, also die Inhalte in Ihrem Shop. Diese müssen nützlich sein und dürfen sich nicht wiederholen, denn das wird von Google als „Duplicate Content“ gewertet und Ihre Seite in der Folge heruntergestuft. Nun ist es aber gerade in einem Shop schwer, für jede Farbe oder Ausführung des gleichen Produkts einen neuen Text zu ersinnen, die Beschreibungen werden sich immer ähneln. Oder es gibt im Onlineshop die Möglichkeit, nach verschiedenen Kriterien zu sortieren, für Google ist das aber dann immer eine neue Seite – mit Inhalten, die schon auf einer anderen Seite stehen. Dafür gibt es den Befehl „nofollow“ im HTML-Code, mit dem man verhindert, dass Verweise auf andere Seiten nicht für das Ranking herangezogen werden. Außerdem kommt hier der Canonical Tag im Quellcode der Seite zum Einsatz, der von den Duplikaten auf das Original verweist und so der Suchmaschine den Hinweis gibt, welche Seite in der organischen Suche angezeigt werden soll.
Die richtige Agentur für Ihr Online-Marketing
Sie sehen: Es kann ganz schön kompliziert werden, wenn Sie einen guten Onlineshop erstellen und ihn mit SEO und SEM nach vorne bringen wollen. Sie können und sollten vieles selbst machen, sich vom Shopbetreiber zum Onlineshop-Spezialisten mausern, eigenes Fachwissen ansammeln. Dennoch empfehle ich Ihnen, eine gute Agentur einzuschalten, die die Maßnahmen steuert und im Blick behält. Lassen Sie sich jemanden empfehlen, schauen Sie auf die Referenzen und achten Sie bei Ihrer Suche auch auf Auszeichnungen und Zertifizierungen (z.B. „Google Partner“, „Top 100 SEO“ etc.).
Jetzt steht Ihrem erfolgreichen Onlineshop nichts mehr im Wege. Oder? Die Geschäftsidee ist gut und einzigartig, das Online-Marketing ist toll, die SEO-Agentur wurde sorgfältig ausgewählt. Und dann das Desaster: Der Shop funktioniert nicht richtig…
Regel #3: Erfolgreiche Onlineshops basieren auf perfekten Shopsystemen
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber dieser Aspekt wird von erstaunlich vielen Unternehmensgründern vernachlässigt, die einen Onlineshop erstellen wollen: Die Wahl des richtigen Shopsystems.
Das ist in der Tat nicht einfach. Fragen Sie drei IT-Experten, dann bekommen Sie mindestens vier Antworten. Zuerst einmal müssen Sie entscheiden: Mietshop, Kaufshop oder Open Source Shop.
Open Source Shopsysteme
Letzterer ist zunächst kostenlos und Sie können ihn exakt an Ihre Bedürfnisse anpassen. Allerdings müssen Sie den Shop selbst installieren und konfigurieren sowie ggf. fehlende Module ergänzen. Dazu brauchen Sie das nötige technische Verständnis und vor allem Zeit. Daher empfehle ich Ihnen auch hier, eine kompetente Agentur oder einen IT-Spezialisten ins Boot zu holen. Ob das gewählte Shopsystem auf Dauer das richtige ist, müssen Sie nach und nach herausfinden. Nicht selten kommt nach zwei oder drei Jahren (wenn Sie schlauer geworden sind) eine Umstellung (Redesign) auf ein anderes Shopsystem. Bekannte Open-Source-Shopsysteme sind Magento, Oxid eShop, Shopware oder WooCommerce.
Warenwirtschaftssystem
Bei der Auswahl können Sie auch den umgekehrten Weg probieren und zunächst ein Warenwirtschaftssystem aussuchen. Denn – und das wünsche ich Ihnen – wenn Sie einen Onlineshop erstellen und darüber richtig viele Aufträge generieren, dann können Sie das händisch nicht mehr verwalten. Schon bei ein bis drei Aufträgen pro Tag kommen Sie an Ihre Leistungsgrenze. Da verschiedene Warenwirtschaftssysteme ihrerseits einen bestimmten Onlineshop bevorzugen, können Sie die Shop-Software entsprechend dieser Empfehlung auswählen.
Regel #4 Ihre Kunden wollen es einfach haben.
Der Onlineshop ist Ihr Schaufenster. Alles muss stimmen. Wenn der Kunde Ihr Schaufenster sieht und den Shop „betritt“, muss ihn das Angebot packen. Halten Sie ihn fest. Er muss begeistert sein und zum Kauf animiert werden. Es geht um die Conversion, also darum, einen Besucher zu einem Interessenten, einen Kaufinteressenten zu einem Käufer zu machen. Das muss ganz einfach sein. Mit einer benutzerfreundlichen Navigation, mit zwei oder drei Klicks findet der Besucher genau das, was er sucht. Und dann verführen Sie ihn zum Kauf. Ab in den Warenkorb und zum Kaufabschluss. Der Bestellvorgang und der Bezahlprozess müssen simpel und kundenfreundlich sein. Das ist ein kritischer Moment, hier, im allerletzten Moment, springen viele ab, weil das Bezahlen umständlich ist, und gehen Ihnen vielleicht für immer als Kunden verloren.
Onlineshop erstellen – aber richtig. Wie Zalando.
Wenn Sie Ihren Onlineshop erstellen, nehmen Sie sich ein gutes Beispiel als Vorlage. Zum Beispiel den Onlineshop von Zalando. Wie einfach, wie ansprechend ist dort die Navigation! Die Startseite ist selbsterklärend (sie wird übrigens laufend angepasst).
Der Besucher klickt völlig unbewusst das an, was ihn betrifft. Über ansprechende Bilder mit praktischen Beispielen wird er weitergeführt. Nach zwei Klicks befindet er sich im Kaufvorgang. Der Button „in den Warenkorb“ ist gut und auffällig platziert:
Im Warenkorb fällt der Button „zur Kasse“ auf. Beim folgenden Bezahlvorgang bloß keinen Fehler machen. Jede Hürde birgt die Gefahr eines Kaufabbruchs. Das wäre ärgerlich und alle Arbeit umsonst.
Fazit: Werden Sie zum Experten in Sachen Onlineshop erstellen
Wer einen Onlineshop erstellen und darüber lohnenswerte Geschäfte machen will, der braucht nicht nur ein gutes Konzept. Wichtig sind auch technische Aspekte, wie etwa das Shopsystem selbst und die Benutzerführung. Dann geht es ans Marketing. Hier liegt es in der Natur der Sache, dass Sie online werben, allen voran mit Google AdWords und Anzeigen in Facebook sowie anderen sozialen Netzwerken. Dazu kommt die SEO, also die Suchmaschinenoptimierung, die sehr komplexen Regeln folgt. Lassen Sie sich am besten von einer Agentur beraten, die auf all diese Themen spezialisiert ist. Jetzt können Sie Ihren Onlineshop erstellen. Ich wünsche Ihnen viele gute Online-Geschäfte. Machen Sie es richtig!
Fotos: © statista | © Zalando (Screenshots)
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