Kategorie: Finanzplanung

In 16 Artikeln geht es rund um die Finanzplanung. Warum niemand ob als Freiberufler, Selbständiger, Unternehmer, Inhaber, Beirat oder Shareholder an einer Finanzplanung vorbeikommt? Weil Sie das Steuerungselement für vergangene, aktuelle und zukünftige finanzielle Entscheidungen ist.

„Kennen deine Zahlen! Auch wenn ich dich Nachts anrufe und aufwecke!“ Ohne das Wissen um die wichtigsten Kennzahlen ist jeder Gedanke an Wachstum und Investition gerade in der strategischen Planung verloren.

Nur durch Sie kann ich Rückschlüsse ziehen und mir konkrete, belastbare Gedanken um die Zukunft meines Unternehmens machen. Denn der Spruch, „Ohne Moss nix los!“ ob als Aktiva oder gewollte strategische Passiva trifft zu seit der Erfindung des Zahlungsmittels.

Eine saubere Finanzplanung erlebe ich meist bei Unternehmungen ab 30 bis 50 Mitarbeitern. Dort, wo sich Unternehmertum eingestellt hat und eine Buchhaltung Inhouse oder in Kooperation mit Steuer- und Wirtschaftsberatern bereits als sinnvoll erachtet wurde. Exzellente Hilfen zur Erstellung einer Finanzplanung finden Sie auch auf unserer Webseite und diesen Artikeln.

  • Kredit umschulden – was ist dabei zu beachten?

    Kredit umschulden – was ist dabei zu beachten?

    Beitrag zum Kredit umschulden von Lea Berger

    Kredit umschulden

    In Deutschland gründen sich immer mehr Start-Up Unternehmen, die zwar eine gute Idee haben und diese auch vermarkten können, allerdings häufig keine Rücklagen besitzen und somit einen Kredit aufnehmen müssen. Ein Zins- und Tilgungsplan hilft dabei, die wichtigsten Eventualitäten hinsichtlich eines Kredits einzukalkulieren.  Häufig endet die Laufzeit des Kreditvertrags jedoch vor der Tilgung der Gesamtsumme. Die Kreditnehmer müssen dann einen erneuten Vertrag abschließen, um ihre letzten Raten zu begleichen. In diesem Fall gibt es mehrere Optionen – Sie können bei Ihrer Hausbank bleiben oder zu einer neuen wechseln, die eventuell bessere Zinsen anbietet. Bevor überstürzt ein Folgevertrag abgeschlossen wird, ist es ratsam, sich mit der Thematik zu beschäftigen und Vergleichsangebote einzuholen.

    FAQ zu Kredit umschulden

    1. Welche Vorteile bietet mir die Kreditumschuldung?Ersparnis beim Kredit umschulden

    Nach zehn bis fünfzehn Jahren ist das Ende der ersten Zinsbindung erreicht – getilgt ist der Kredit zu diesem Zeitpunkt meist aber noch nicht. Aus diesem Grund muss ein neuer aufgenommen werden. Die Vorteile, die sich für den Kreditnehmer ergeben, bestehen aus dem vielfachen Angebot: Er muss nicht bei seiner Hausbank bleiben, sondern kann zu einer anderen mit günstigeren Konditionen wechseln. Dadurch lassen sich teilweise ein paar hundert bis zu ein paar tausend Euro sparen. Aus diesem Grund versuchen einige, schon vor dem Ende ihres Kreditvertrags eine Umschuldung durchzusetzen. Dies ist aber nur in einigen wenigen Fällen möglich. Steht allerdings dennoch eine solche Umschuldung an, so können Betroffene auf dieser Homepage die Differenz, die sich durch das neue Darlehen ergibt, errechnen und sich auf diese Weise einen Überblick über Kosten, persönliche Ersparnis sowie neuen Zinssatz verschaffen. Um dies ermitteln zu können, sind folgende Werte von Nöten:

    2. Welche Verträge bieten eine vorzeitige Chance zum Wechsel?

    Generell ist ein Wechsel nach der Zinsbindungsfrist möglich – vor allem wenn diese mehr als zehn Jahre beträgt. Bei Baukrediten gibt es eine Extra-Regelung: Wenn das Darlehen einen variablen Zins hat, kann es jederzeit gekündigt werden, mit einer Frist von drei Monaten. Nach dieser Frist kann das Darlehen durch einen günstigeren neuen Kredit abgelöst werden. Bei der ersten Variante, einem Wechsel nach der Zinsbindungsfrist, beträgt die Zeitspanne bis zum Beginn des neuen Darlehens sechs Monate. Handelt es sich um einen Gründerkredit, so sind diese Eventualitäten im Vorfeld mit dem Kreditinstitut auszuhandeln und vertraglich festzuhalten. Weitere Informationen hierzu sind unter Test.de zu finden.

    3. Kann ich den Kreditvertrag vorzeitig kündigen?

    Generell ist es möglich, einen Vertrag vorzeitig zu kündigen. Ob dies bei dem individuellen Darlehen möglich ist, ist in den Bedingungen zu lesen. In jedem Fall werden aber sehr wahrscheinlich Kosten anfallen; wie übrigens auch bei einer vorzeitigen Tilgung der Schuld. Es gilt daher, diese Kosten abzuwägen – ergibt sich dennoch eine Ersparnis ist dieser Schritt sehr stark in Betracht zu ziehen. Gibt es keine, sollte die Ablauffrist des Kreditvertrags abgewartet werden. Es gibt außerdem den sogenannten Widerrufsjoker. Bei diesem wurden die Kreditnehmer nicht entsprechend der Vorlage über ihr Widerrufsrecht informiert – dadurch begann dieses nie zu laufen und der Vertrag kann jederzeit gelöst werden. Fachanwälte, Vermögensberater oder Verbraucherschutz können bei der Beantwortung dieser Frage helfen. Diese Tipps helfen darüber hinaus, sich im Dschungel zurecht zu finden. Denn gerade zu Beginn finden sich viele Gründer nicht auf Anhieb zurecht oder kalkulieren mit Fördergeldern, die ihnen nicht zustehen.

    4. Was bedeutet die Vorfälligkeitsentschädigung?Zinsen bei der Kreditumschuldung

    Wer einen Kredit aufnimmt, so beschreibt es das Gabler Wirtschaftslexikon, leiht sich von einer bestimmten Bank Geld. Diese geht aus berechtigtem Grund davon aus, es samt Zinsen wieder einzunehmen von dem Schuldner. Verlässt dieser aber nun seine Hausbank, weil er bei einer anderen Bank bessere Konditionen erhält, verlangt die erstere eine Vorfälligkeitsentschädigung von ihm. Zwar wird mit dem neuen Kredit der alte bezahlt – die Zinsen gegen der Bank aber verloren. Da sie mit diesen gerechnet hat, verlangt sie die Entschädigung vom Schuldner.

    5. Lohnt sich die Umschuldung dennoch?

    Diese Frage ist pauschal nicht zu beantworten. Der individuelle Darlehensvertrag ist wichtig, um dies herauszufinden. Wenn trotz der Vorfälligkeitsentschädigung eine Ersparnis erhalten bleibt, lohnt sich die Umschuldung – wenn nicht, dann sollte davon Abstand genommen werden. Es sind außerdem weitere Gebühren zu beachten, die bei einem neu aufgesetzten Kreditvertrag anfallen können. Dieser Schritt ist gut zu überlegen, vor allem die vorzeitige Kündigung sollte nicht leichtfertig in Erwägung gezogen werden.

    6. Wie lange im Voraus muss die Umschuldung geplant werden?

    Etwa fünf Jahre im Voraus können die ersten Ideen zur Umschuldung gesammelt werden. Es geht aber auch kurzfristiger, sofern die jeweilige Kündigungsfrist dies zulässt. Wenn niedrige Zinsen vorhanden sind, lohnt es sich, darüber nachzudenken – auch wenn der eigene Vertrag noch einige Jahre läuft. Es gibt mittlerweile Möglichkeiten, sich dennoch die derzeit guten Zinsen zu sichern – zum Teil sogar ohne die Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen zu müssen.

     7. Gibt es Alternativen ohne die Vorfälligkeitsentschädigung?

    In einigen Kreditverträgen ist ein Sondertilgungsrecht enthalten. Pro Jahr darf demzufolge ein bestimmter Prozentsatz der Restsumme sondergetilgt werden. Die im Vertrag genannte Laufzeit muss aber dennoch beibehalten werden; es ist aber möglich, durch dieses Recht mit Ende der Laufzeit die letzte Rate zu bezahlen und den Kredit deswegen getilgt zu haben. Dieses Sondertilgungsrecht kann aber muss nicht jedes Jahr in Anspruch genommen werden. Es lohnt sich aber je nach Kreditvertrag, auf den teuren Urlaub zu verzichten und das Geld lieber für den Kredit zurückzulegen. Wer schon weiß, dass er den Kredit innerhalb der Laufzeit nicht zurückzahlen wird und von den derzeit guten Zinsen profitieren möchte, hat außerdem die Möglichkeit, ein Forward-Darlehen abzuschließen.

    8. Wie funktioniert das Forward-Darlehen?

    Bei diesem Darlehen wird ein Kreditbeginn in der Zukunft geregelt, zu den Konditionen von heute. Dies bedeutet, dass Kreditnehmer von den derzeit guten Zinsen profitieren können. Wenn ihr Kreditvertrag in fünf Jahren abläuft, können sie daher heute schon zu der Bank ihres Vertrauens gehen und dieses Forward-Darlehen abschließen. In fünf Jahren, wenn die Zinsen eventuell wieder stark angestiegen sind, haben sie dann trotzdem die derzeit günstigen Konditionen für ihren Kredit. Allerdings ist hier auch Glück mit von der Partie: Es kann ebenso gut sein, dass in der Zukunft die Zinsen noch niedriger sind als heutzutage. Das Handelsblatt geht darauf näher ein und erklärt, dass die Banken inzwischen erst nach sechs oder sogar zwölf Monaten Bereitstellungszinsen verlangen. Denn eine zusätzliche Gebühr für diesen Zins-Service ist dennoch zu entrichten.

    9. Wann ist das Forward-Darlehen lohnenswert?

    Forward-DarlehenJe nachdem, wie weit dieses Darlehen in der Zukunft liegt, wird auf den Zinssatz etwas aufgeschlagen. Es liegt im Ermessen des Kreditnehmers, ob der Kredit dennoch lohnenswert für ihn ist. Werden die derzeitigen niedrigen Zinsen betrachtet, liegt die Vermutung nahe, dass trotz des Aufschlags das Forward-Darlehen in fünf Jahren immer noch günstiger ist als der bis dahin zu vermutende Zins – konkret ist dies aber nicht zu wissen. Sicher ist es daher nie, ob das Darlehen wirklich lohnenswert ist – es ist nur zu einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu vermuten.

    10. Welche speziellen Kosten fallen bei der Finanzierung von Immobilien an?

    Viele Kredite werden für die Immobilienfinanzierung aufgenommen. Neben der Vorfälligkeitsentschädigung bei einem Wechsel des Kreditinstituts sind daher noch andere Kosten zu bedenken. Dazu zählt unter anderem die Übertragung der Grundschuld. Diese liegt zuerst bei der Bank, die den ersten Kredit vergibt; wird sie gewechselt, ist diese mittels Notar zu übertragen. Dessen Honorar richtet sich nach der Höhe des Darlehens. Diese Kosten sollten bekannt sein, ehe die Entscheidung eines Wechsels getroffen wird.

    (Bilder: © Pixabay  StartupStockPhotos CC0 1.0 | © Marco2811 – Fotolia.com | © pixabay.com © dawnfu CC0 1.0)

  • Sicherheiten für das Kapital und Liquidität – Tipps und Schutz vor Fallstricken

    Sicherheiten für das Kapital und Liquidität – Tipps und Schutz vor Fallstricken

    Sicherheiten für das Kapital und Liquidität
    Die Liquidität ist für junge Unternehmen oft sehr schwierig zu halten; Pixabay.com © WerbeFabrik (CC0 1.0)

    Beitrag von Lea Berger

    Die Finanzierung des Unternehmens ist besonders in den ersten Jahren vielen Risiken ausgesetzt. Gerade Startups benötigen Kapital, Liquidität und Investitionsrücklagen, um sich auf dem immer größer werdenden Markt durchsetzen zu können. Die Statistiken belegen, dass besonders die ersten zwei Jahre entscheidend für den Erfolg der Neugründungen sind und die Kapital-Frage und die Liquidität Probleme bereiten. Im Startup Monitor 2014  berichten 38 Prozent der befragten Unternehmen von dem schwierigen Zugang zu Venture Kapital, was ihnen als größtes Hindernis entgegensteht. Die meisten Finanzierungen der Startups bestehen aus eigenen Ersparnissen und Freunden und Familien, erst danach folgen staatliche Fördermittel, Business Angels und Venture Kapital.

    Kleinere und mittlere Unternehmen finanzieren sich zu einem Drittel immer noch aus Krediten, an zweiter Stelle stehen Leasing, Factoring und Lieferantenkredite.

    Für die KMU gilt häufig, dass sie zu groß für eine Mikrofinanzierung sind und zu klein, um von Geschäftsbanken nötige Kredite gewährt zu bekommen, obwohl sie in Deutschland und auch weltweit das Rückgrat vieler Wirtschaften bilden. In der Bundesrepublik sind mehr als 60 Prozent der Erwerbstätigen in kleinen oder mittleren Unternehmen beschäftigt und somit ist die Finanzierung und langfristige Erhaltung dieser Mittelschicht wichtiger Anker von Deutschlands Wirtschaftssystem.

    Quellen der Startup Finanzierung

    Quelle: Startup Monitor

    Vorsicht bei Geldanlagen und Aktien

    Der Markt für Anlagen und Aktien ist groß und für viele Unternehmen eine willkommene Quelle für benötigtes Kapital und Liquidität. Auch Privatanleger nutzen die vielseitigen Möglichkeiten, ihr Kapital aufzustocken oder für die Rente anzulegen, oft mit unsicherem Ausgang. Wer als Unternehmer auf dem Anlagemarkt hantiert, sollte dabei einige Punkte beachten. Eine wichtige Faustregel besagt, dass das Risiko des Verlustes steigt, je mehr die Rendite einbringen kann. Finanzexperten erläutern außerdem, dass Geldanlagen im Idealfall breit verteilt werden sollten, um Verluste und schlechte Rendite einiger Anlagen ausgleichen zu können. Laut den Informationen von Ergo Direkt sind vor allem Tages- oder Monatsgeldkonten sinnvoll, um kurzfristig liquide Reserven mit festen Zinsen anzulegen, während der Aktienmarkt oftmals unsichere Ergebnisse liefert. Einblicke dazu liefert der Bankenverband.

    Worauf sollten Unternehmen, die auf dem Aktienmarkt ihr Kapital anlegen oder generieren wollen achten? Die häufigsten Fehler:

    • Keine Kredite für Aktien aufnehmen
    • Nur in eine Aktie investieren
    • Keine Strategie einsetzen
    • Zu teuer einkaufen und zu niedrig verkaufen
    • Gegen Verluste nicht gegensteuern
    • Zu kurzfristig denken
    • Vernachlässigung der Dividenden
    • Expertentipps fraglos befolgen

    Der erste Punkt ist zugleich einer der wichtigsten, denn geliehenes Kapital von Banken oder Freunden für Risikogeschäfte mit hohem Verlust einzusetzen, kann sich sehr schnell zu einem Schneeballprinzip aus Schulden entwickeln. Investitionsgeld muss aus einem bereits generierten Kapital erfolgen, denn die bestehende Finanzierungslage sollte nicht in der Schwebe hängen oder am Aktienmarkt festgemacht sein.

    Experten sprechen davon mindestens acht bis zehn Aktien zu verwalten, die wiederum einen gewissen Zusammenhang besitzen sollten, denn widersprechen sich diese, sind Verluste in jedem Fall garantiert. Umgekehrt wollen viele Privatanleger und Unternehmen in vielversprechende Startups investieren und so wandelt sich das Crowdfunding zu einem Crowdinvesting.

    Exkurs Crowdinvesting für Startups richtig nutzen

    Crowdinvesting geht einen Schritt weiter als das Crowdfunding, denn es ermöglicht bestehenden Startups ihre Projekte langfristig am Leben zu halten und nicht einfach „nur“ Startkapital zu generieren. Dafür geben die Unternehmen an die Privatinvestoren Anteile ab, die ähnlich wie Aktien mit einer positiven Entwicklung des Startups an Wert steigern. Der Crowdinvesting-Markt ist in Deutschland zwar noch klein, doch er konnte bereits im ersten Halbjahr 2015 9,6 Millionen Euro Gesamtvolumen erschließen.

    Crowdinvesting im 1. Halbjahr 2015

    Quelle: https://www.fuer-gruender.de/

    Folgende Tipps sollten Unternehmen befolgen, wenn sie nach erfolgreicher Startphase ihr Kapital über die Crowd erweitern wollen:

    • Geschäftsmodell und Wertschöpfung beschreiben, Marktpotential klar aufzeigen
    • Wirtschaftliche Tragfähigkeit vorzeigen (Equity-based Investing)
    • Gesicht zeigen durch Videos und Soziale Netzwerke
    • Multiplikatoren der Kommunikation einsetzen (Social Media, E-Mail, Guerilla Marketing, etc.)
    • Nichtmonetäre Anreize bieten ( Rabatte, attraktive Gegenleistungen)

    Nichts wäre schlimmer als der Verlust des Vertrauens der Crowd in das neue Unternehmen. Transparenz ist bei dieser Form der Finanzierung äußerst wichtig. Führende Crowdinvesting-Portale wie Companisto erklären deshalb, dass das Geschäftsmodell der Unternehmen Alleinstellungsmerkmale und Erneuerungen besitzen muss und dass mehr als nur Konzepte vorliegen sollten, so dass sich Investoren ein umfassendes Bild von der finanziellen Lage und dem Potential machen können. Die Laufzeiten liegen zwischen acht bis zwölf Jahren und Privatanleger können bereits mit fünf Euro dabei sein.

    Liquidität erhöhen durch Mitarbeiterbeteiligung?

    Kapital durch Mitarbeiterbeteiligung
    Mitarbeiter und Angestellte können mehr als nur ihre Arbeitskraft in das Unternehmen investieren; Pixabay.com © StartupStockPhotos (CC0 1.0)

    Besonders kleinere Unternehmen besitzen geringe finanzielle Ressourcen und stehen oft vor dem Problem, die Mitarbeiter entsprechend entlohnen oder ihnen in absehbarer Zukunft Erhöhungen oder weitere Angebote machen zu können. Um Mitarbeiter zu halten und um das Unternehmen für die nächsten Jahre trotz geringer monetärer Gehaltsaussichten mit qualifiziertem Personal zu versehen, gibt es die Option die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Das steigert zum einen die Motivation und Identifikation der Angestellten mit der Firma und zum anderen gibt es eine höhere Produktivität und die Liquidität kann gesichert bleiben. Folgende Modelle sind denkbar:

    • Erfolgsbeteiligung (Boni)
    • Gewinnbeteiligung (Handelsbilanzieller Gewinn)
    • Leistungsbeteiligung (Gemessen an Produktionsmenge)
    • Ertragsbeteiligung (Umsatz oder Wertschöpfung)
    • Kapitalbeteiligung (Gesellschafter, Pooling oder virtuell)

    Für Startups und junge Unternehmen eignet sich die virtuelle Kapitalbeteiligung, denn es gibt keine Ansprüche auf den jährlichen Gesellschaftsgewinn, sondern häufig eine Beteiligung am Unternehmenswert. Erfolg ein erfolgreicher Exit, also ein Verkauf des Unternehmens, erhält der Mitarbeiter hohe Prozent der virtuellen Stammkapitalbeteiligung. Der Mitarbeiter wird kein echter Gesellschafter, denn er erhält kein Mitspracherecht, sondern wird Schein-Gesellschafter im Falle von Gewinnausschüttungen oder erfolgreichem Verkauf.

    Venturepedia kritisiert, dass fünf von zehn Mitarbeiterbeteiligungsmodellen schlecht umgesetzt werden und ein hohes Steuerrisiko vorliegt. Sind beispielsweise Kaufoptionen für Mitarbeiter auf Anteile jederzeit möglich, könnte ein geldwerter Vorteil vorliegen und hohe Steuern anfallen. Sinnvoll kann die Mitarbeiterbeteiligung zur Schonung der Liquidität durch erfolgsabhängige Vergütung von Beiräten oder Unterstützern sein, die keine eigentlichen Mitarbeiter der Firma darstellen, doch den Firmenerfolg maßgeblich vorantreiben.

    Wichtig bei den Virtual Stock Modellen ist es, dass der Mitarbeiter keinen unmittelbaren Profit aus dem Beteiligungsrecht ziehen kann und dass beispielsweise ein Wachstum durch langsame Steigerung des Firmenwertes entsteht.

    Eine andere Option die Liquidität durch Mitarbeiter zu erhalten, ist die Beteiligung am Erfolg, so dass bei Gewinn und Verlust die Mitarbeiter einen Teil der Finanzierung tragen. Das kann beispielsweise über die Einbringung der Erfolgsanteile der Mitarbeiter in der Altersvorsorge sein, so dass diese Beiträge ohne Sozialversicherungsabgaben in das Unternehmen gelangen.

    Wie hilfreich sind Business Angels bei der Kapital-Beschaffung wirklich?

    Für viele Unternehmen gestaltet sich die langfristige Finanzierung holprig und schwierig, doch seit vielen Jahren sind die Business Angels aktiv, die für Absicherung und Kooperation großer Investoren stehen. Diese Personen investieren in aus ihrer Sicht vielversprechende Unternehmen, erhalten Anteile und liefern Netzwerke, Kontakte und eigenes Knowhow. Der Unterschied zu Venture Kapitalist Beteiligten liegt in der Investierungsphase, die am Anfang der Startups und der jungen Unternehmen steht. Die Nachteile liegen in  den hohen Zinsen des Kapitals, denn die Ausfallquote der Unternehmen ist immer noch sehr hoch und die hoch bezahlten Exits fangen die Investitionen nur eventuell wieder auf.

    Allerdings sind die Erfolgsaussichten einen Business Angel an die eigene Firma zu binden aktuell sehr niedrig und der Markt ist groß umkämpft. Attraktiv sind momentan E-Business, Umwelttechnologien, Software und Energie, gefolgt von Medizintechnik und neuen Materialien. Unterstützung erhalten jedoch nur die Startups und Unternehmen, die ausgewogene Berichte abliefern und auf einer guten Ebene mit den Angels kommunizieren können, denn jede zweite Beteiligungsanfrage scheitert am Personal.

    Attraktive Branchen für Business Angle

    Quelle: http://www.business-angels.de/

    Zehn Tipps für die Business Angel Finanzierung:

    • Begeistertes Gründerteam mit festen Zielen vor Augen
    • Richtigen Zeitpunkt wählen
    • Zuschüsse für Wagniskapital sichern
    • Aktiv kommunizieren und nachhaken
    • Mehrere Angels ansprechen und nutzen
    • Netzwerke aufbauen
    • Business Devils meiden (Vorsicht vor Geldanfragen vor der eigentlichen Finanzierung)
    • Referenzen und Portfolio aufzeigen und von den Angels einholen

    Einen Erfahrungsbericht im Umgang mit Business Devils liefert dieses Interview mit Europas bestem Business Angel Cornelius Boersch.

    Liquidität und Kapital zu behalten und zu stärken, ohne dabei in bekannte Fallen zu treten, ist für viele Jungunternehmer und Startups nicht leicht. Mit vorausschauender Planung, vielfältigen Absicherungen und dem richtigen Zeitpunkt für Investitionen, lassen sich einige Probleme im Vorfeld vermeiden. Wichtig ist es jedoch, wachsam zu bleiben, immer aktiv zu sein und sich von seinem Ziel nicht abbringen zu lassen.

    (Bilder: Pixabay.com © WerbeFabrik (CC0 1.0) | © StartupStockPhotos (CC0 1.0))

  • Crowdfunding – ein geeignetes Instrument auch für den Mittelstand?

    Crowdfunding – ein geeignetes Instrument auch für den Mittelstand?

    Erkenntnisse eines Workshops mit Branchenvertretern

    Gastbeitrag von Daniela Schulte, Schulte Unternehmensberatung

    Crowdfinancing, Crowdinvesting, Crowdfunding – auf dem Crowdday der IKH Köln am 26.3.2015 drehte sich alles um die jungen Finanzierungsformen im Schwarm. Im Mittelpunkt standen dabei erwartungsgemäß die jungen Unternehmen und Existenzgründer. Wie sieht es aber beim Mittelstand aus? Welche Crowdfunding-Plattform ist für Mittelstandsfinanzierung offen und wie sehen die Chancen für eine Finanzierung aus?

    Blicken wir auf den Ursprung des Crowdfunding:

    Einordnung des CrowdfundingQuelle: Grafik angelehnt an Darstellung auf dem Crowdday der IHK 26.3.2015

    Eine Geschäftsidee benötigt Startkapital. Dem jungen Unternehmen gelingt es, Freunde und Familie für sein Vorhaben zu begeistern. Parallel dazu schafft es das Unternehmen, fremde Menschen ebenfalls von der Geschäftsidee zu überzeugen –Crowdfunding wird geboren. Grundsätzlich ist das Crowdfunding stark sozial geprägt. Das Geschäftsmodell hat sich noch nicht durch Zahlen der Vergangenheit bewiesen, sondern fremde Menschen glauben nur an die Zukunft dieses Geschäftsmodells. Nach ersten Umsetzungen Geschäftsmodells (angefangen von dem Akt der Gründung) treten nach und nach neue Player auf, die mit zunehmenden Erfolgen auch stärker bereit sind, Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen. Vor allem Banken und klassisches Venture Capital sind dabei grundsätzlich rein wirtschaftlich finanziell getrieben.

    Wie verläuft ein erfolgreiches Crowdfunding üblicherweise?

    Crowdfunding im ZeitablaufQuelle: Grafik angelehnt an Darstellung auf dem Crowdday der IHK 26.3.2015

    Ausreichendes Startkapital zu bekommen ist die größte Hürde für Existenzgründer. Ihnen fehlen Bilanzen von Vorjahren und realisierte Erfolge im geplanten Geschäftsmodell, um sich den größeren Markt der Finanzierungsarten erschließen zu können. Deshalb wird zunächst im Freundeskreis um Geld geworben. Das funktioniert in der Regel auch recht gut, allerdings sind die Beträge aufgrund der kleinen Gesamtanzahl potenzieller Investoren insgesamt gesehen eher gering. In der 2. Phase startet das Crowdfunding. Hier stocken die meisten Unternehmungen, da es nicht viele schaffen, die Crowd ausreichend zu überzeugen. Dafür steckt in dieser Phase des Crowdfunding die meiste Arbeit. Das Konzept muss nachvollziehbar und begeisternd aufgebaut sein. Ein professionelles Video ist dabei auf jeden Fall ein Muss. Ziel ist es, den Punkt zu erreichen, an dem der Schwarmeffekt eintritt. Plötzlich will jeder dabei sein, die vorherigen Mühen zahlen sich aus – das Crowdfunding war erfolgreich!

    Crowdfunding kann bei überzeugendem Marketing aber nicht nur Geld zur Realisierung des Geschäftsvorhabens einwerben, sondern hat noch einen ganz anderen, mindestens so wichtigen Effekt: Es sorgt quasi nebenbei auch für konkrete Produktwerbung. Damit kann die geplante Marke neu etabliert bzw. gestärkt werden. Durch die Online-Community beim Crowdfunding wird außerdem eine deutlich größere Reichweite der Marke erzielt als bei einer konventionellen Finanzierung.

    Crowdfunding spielt demnach seine Stärken am besten aus, wenn es sich um eine mitreißende Geschäftsidee mit einem sehr guten Vermarktungskonzept handelt, dass auch noch zur richtigen Zeit auf der Crowdfunding-Plattform angeboten wird. All diese Punkte können bei Existenzgründern zutreffen, bei etablierten Unternehmen jedoch eher nicht. Wenn der Mittelstand neues Geld braucht, geht er zur Bank oder versucht es über Venture Capital. Diese analysieren stets die Geschäftszahlen. Sanierungsfälle haben es naturgemäß schwierig, aber je nach Risikoeinschätzung und Pricing ist eine Unterstützung der Sanierung durch Banken zumindest nicht vollkommen ausgeschlossen. Auf Crowdfunding-Plattformen jedoch reißen Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten keinen Investor vom Hocker. Es fehlt die Möglichkeit des tieferen Einblicks in das Unternehmen rein über das Internet und wieso sollten die Personen, die das Unternehmen in die Krise geführt haben, plötzlich den Königsweg zum Turnaround gefunden haben?

    Clipart CrowdfundingBleiben also die Unternehmen, die sich mit Expansionswünschen oder Überlegungen zu einem Strategiewechsel an die Crowdfunding-Plattformen wenden. Hier kommen Crowdfunding-Plattformen wie Zencap oder bankless24 ins Spiel, die zu den wenigen gehören, die auch Mittelstandsfinanzierungen zu ihrem Geschäftsfeld zählen. Bei näherer Betrachtung sind sie allerdings auch deutlich stärker finanziell getrieben als andere Crowdfunding-Anbieter. Die Bilanzen der anfragenden Unternehmen werden kritisch geprüft, überhaupt liegt der gesamte Fokus auf der Vergangenheitsbetrachtung. Die Expansionspläne und neuen Geschäftsfelder können noch so toll sein – das Projekt wird der Crowd erst gar nicht vorgestellt, wenn die Vergangenheitszahlen nicht einwandfrei sind. Auch gibt es keinen Goodwill-Bonus oder Vertrauensvorschuss wie häufig bei der Hausbank. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: im letzten halben Jahr habe ich mehrere Mittelstandsprojekte bei Crowdfunding-Plattformen vorgestellt – alle wurden abgelehnt.

    Ein Trend für die Zukunft könnte eine spezielle Crowdfunding-Plattform vom Mittelstand für den Mittelstand sein. Die einzelnen Branchen kennen ihre Stärken und Schwächen selbst am besten. In vielen Unternehmen steht ein Generationenwechsel an. Eine neue Unternehmensführung möchte neue Ideen umsetzen oder muss sich auf den Wandel in der Branche einrichten, was vorher verzögert wurde. Beispiele für solche Branchen im Umbruch sind z. B. Winzer oder Schausteller. Während die neue Generation dringend Geld für neue Ausrichtung oder die Behebung eines Investitionsstaus braucht, gibt es genügend etablierte Unternehmer aus der gleichen Branche, die derzeit keine attraktiven Anlagemöglichkeiten für ihre Ersparnisse finden, aber die Risiken und Chancen der Veränderungen nach dem Generationenwechsel gut einschätzen können.

    Fazit

    Crowdfunding ist kein Wunderwerkzeug für die Finanzierung von allen Unternehmen. Besonders geeignet ist Crowdfunding für junge, innovative Themen und Existenzgründer. Für die Mittelstandsfinanzierung steckt das Crowdfunding noch in den Kinderschuhen. Lassen wir uns überraschen, ob sich weitere Plattformen in nächster Zeit intensiver mit dem Thema Mittelstandsfinanzierung auseinandersetzen und für diese Zielgruppe praxisgeeignete Lösungen finden oder eben der Mittelstand selbst jeweils die eigene Branche durch eigene Plattformen stärkt.

    (Fotos: © ClipArt | © Daniela Schulte)

    Daniela SchulteDaniela Schulte
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  • Bewirtungsbeleg: Wie Sie das Geschäftsessen korrekt abrechnen

    Bewirtungsbeleg: Wie Sie das Geschäftsessen korrekt abrechnen

    Geschäftsessen und BewirtungsbelegEin Bewirtungsbeleg fällt in jedem guten Vertrieb an – aber bitte korrekt ausfüllen!

    Es gehört zum guten Ton, hin und wieder mit Geschäftspartnern essen zu gehen. Pizza und Chianti beim Italiener um die Ecke oder erlesene Speisen in einem feinen Restaurant im Herzen der Stadt – je nachdem, welche Beziehung zwischen ihnen und Ihrem Geschäftspartner besteht, werden Sie die richtige – und angemessene – Wahl treffen. Bezahlen soll das natürlich Ihre Firma, schließlich geht es hier um Marketing, um die Pflege von Kontakten, um den Ausbau Ihres Geschäftes. Am Ende entsteht ein Bewirtungsbeleg.

    Doch Vorsicht! Einmal abgesehen davon, dass die Höhe der Aufwendungen in einem angemessenen Verhältnis zum Anlass stehen sollte, müssen Geschäftsessen mit einem korrekt ausgestellten Bewirtungsbeleg richtig abgerechnet werden. Andernfalls kann es bei einer Betriebsprüfung zu unliebsamen Überraschungen kommen. (mehr …)

  • Finanzplanung zum Businessplan – Mathias Härchen IHK Koeln

    Finanzplanung zum Businessplan – Mathias Härchen IHK Koeln

    „Businessplan und Finanzplanung sind nur so viel wert, wie der Existenzgründer oder Unternehmer die Planung ernst nimmt.“

    IHK Köln zur FinanzplanungVerfasser: Mathias Härchen, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Köln

    „Die Finanzplanungen sind zweifelsfrei schwierig, besonders für Existenzgründer, die  noch über keine  oder wenig Erfahrung mit der angestrebten Branche und/oder der notwendigen Finanzplanung verfügen. (mehr …)

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